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Unternehmensbefragung: Höhere Kosten durch Bankenabgabe

Geschrieben am 22-08-2010

Berlin (ots) - Die von der Bundesregierung geplante Bankenabgabe
trifft laut einer repräsentativen Unternehmensbefragung im Auftrag
der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) auch die
Realwirtschaft. Die überwiegende Mehrheit der 750 befragten
Unternehmen rechnet damit, dass die Banken die Kosten der Abgabe an
ihre Kunden weitergeben. Sie erwarten, dass sich hierdurch ihre
Kreditkonditionen zumindest leicht verschlechtern werden.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet eine deutliche (8
Prozent) oder immerhin spürbare (44 Prozent) Kostensteigerung durch
die Bankenabgabe. Nur 9 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass
die Kreditinstitute die Kosten der Bankenabgabe gar nicht an ihre
Kunden weitergeben werden. Größere Unternehmen mit mehr als 50
Millionen Euro Umsatz sehen die Entwicklung der Konditionen etwas
optimistischer: sie rechnen häufiger damit, dass diese unverändert
bleiben oder sich nur unwesentlich ändern werden.

Mir dem Restrukturierungsgesetz für Kreditinstitute möchte die
Bundesregierung die Instrumente der Bankenaufsicht zur
Krisenprävention stärken. Die Banken sollen sich daran mit einer
Abgabe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro beteiligen. Nur wenige
Unternehmen (7 Prozent) sind der Meinung, dass diese Regelung in
Zukunft zu einer besseren Versorgung mit Krediten führen wird.
Dagegen rechnen 36 Prozent der Unternehmen mit einer Verschlechterung
und 6 Prozent sogar mit einer deutlichen Verschlechterung der
Kreditvergabe.

Kritik äußert auch der Münchner Finanzmarktexperte Christoph
Kaserer. In einer Stellungnahme im Auftrag der INSM zum Gesetzentwurf
des Restrukturierungsgesetzes bezeichnet er es als "unlogisch", dass
alle Banken in den Fonds einzahlen müssten. "Kleinere Banken werden
nie von dem Hilfsfonds profitieren können, müssen ihn aber mit
finanzieren. Das setzt die falschen Anreize.", so der Professor für
Finanzmanagement und Kapitalmärkte der Technischen Universität
München.

Kaserer warnt außerdem vor zu hohen Erwartungen an den
Bankenrettungsfonds. Bei den Einnahmen in der geplanten Höhe von 1,2
Mrd. Euro pro Jahr kämen frühestens in 25 Jahren etwa 50 Mrd. Euro
zusammen. Eine solche Summe sei aber mindestens notwendig, um bei
einer ernsthaften Krise effektiv gegen steuern zu können. Richtig und
notwendig sei es, für die Banken ein Insolvenzrecht zu installieren
und sie durch höhere Eigenkapitalvorschriften zukünftig stärker in
Haftung zu nehmen.

An der aktuellen Umfrage der IW Consult (Köln) im Auftrag der INSM
haben 750 Unternehmen online teilgenommen. Angeschrieben wurden
hierfür Unternehmen aus der Industrie sowie den industrienahen
Dienstleistungen (Großhandel, Verkehr, Nachrichten, unternehmensnahe
Dienstleistungen).

Die Stellungnahme zum Gesetzentwurf zum Restrukturierungsgesetz
von Prof. Dr. Christoph Kaserer, Inhaber des Lehrstuhls für
Finanzmanagement und Kapital-märkte an der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität München, finden Sie
bei uns im Internet: http://www.insm.de

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektroindustrie finanziert.

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
Projektleitung: Marco Mendorf, Telefon 030 27 877 179,
mendorf@insm.de
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit: Thomas Bauer, Telefon 030 27 877
174, bauer@insm.de


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