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Neue OZ: Kommentar zu Loveparade / Sauerland

Geschrieben am 15-08-2010

Osnabrück (ots) - Makabre Zahlenbiegerei

Wären die Umstände nicht so tragisch, ginge das als schlechter
Witz durch: Da will Duisburgs sesselklebender Oberbürgermeister Adolf
Sauerland den Eindruck zerstreuen, er habe die Loveparade gegen allen
guten Rat in seiner Stadt durchgedrückt; im selben Interview aber
offenbart er sich als williges Rädchen in der Marketing-Maschinerie
des windigen Veranstalters. Nach Vorrang der Politik sieht es
jedenfalls nicht aus, wenn das gewählte Stadtoberhaupt nur für 250
000 Loveparade-Besucher planen lässt, aber "mehrere Millionen"
ankündigt - ausdrücklich, weil es der Veranstalter so wollte.

Das wirft die Frage auf, was Sauerland mit dieser
Ungeheuerlichkeit erklären oder gar beschönigen möchte. Dass hier der
Schwanz mit dem Hund gewedelt hat? Dass es keinen Grund gab, mit
solchen Zahlen verantwortungsbewusster umzugehen? Die gehören
immerhin zu den Schlüsselgrößen von Sicherheitskonzepten für eine
Großveranstaltung.

Sauerlands Zahlenbiegerei wirkt so makaber, nachdem 21 Raver im
Gedränge gestorben und Hunderte verletzt worden sind. Jetzt erst
damit hinterm Berg vorzukommen verstärkt den Eindruck, dass hier
jemand Fehler an Fehler reiht, ohne je Einsicht in seine Mitschuld an
der Katastrophe zu entwickeln.

Was zu weiteren Fragen führt: Wie lange will die Mehrheit im
Stadtrat Sauerland noch stützen? Und aufgrund welcher Zahlen hat sie
sich ihr Bild von der Loveparade gemacht?

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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