(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Missbrauch / Entschädigungen

Geschrieben am 09-08-2010

Osnabrück (ots) - Erst abwägen, dann zahlen

Die Missbrauchsbeauftragte Christine Bergmann handelt richtig,
wenn sie sich bis zum nächsten Jahr Zeit lassen will mit ihrer
Empfehlung für Entschädigungen. Zwar ist es verständlich, wenn manche
Opfer eine rasche Lösung vom Runden Tisch der Bundesregierung
erwarten. Doch könnte sich ein überstürztes Vorgehen schädlich
auswirken. Denn eine finanzielle Lösung muss gründlich bedacht sein,
wenn sie wenigstens symbolisch das häufig lange nachwirkende Leid der
Opfer anerkennt.

Generell stellen sich bei dem komplexen Problem gleich mehrere
Fragen. Unter anderem ist zu klären, wer welche Summen in den Fonds
zahlen und wie viel Geld ein Opfer erhalten sollte. Gefragt wären bei
einer Entschädigung nicht nur die weltlichen und kirchlichen
Institutionen, sondern auf jeden Fall auch die Täter selbst -
zumindest, sofern sie finanziell zu Zahlungen in der Lage sind.
Unbestritten sollte sein, dass ein Bistum, ein Orden oder ein
Internat die Kosten für die Therapie übernimmt, damit ein Opfer seine
Traumatisierungen verarbeiten kann. Dies geschieht zum Teil bereits.

Wenig sinnvoll wären gestaffelte Zahlungen, denn dies würde zu
einer unnötig bürokratischen Einzelfallprüfung führen. Die
Entschädigung muss zudem so gestaltet sein, dass sie nicht den
missverständlichen Eindruck hinterlässt, die Opfer erhielten nun ein
Schweigegeld. Ohnehin war vielen, die sich in den vergangenen Monaten
gemeldet haben, nicht in erster Linie an einer Entschädigung gelegen.
Sie drängten vielmehr zunächst darauf, dass man ihnen nach etlichen
Jahren endlich zuhört und ihren erschütternden Schilderungen des
Erlittenen Glauben schenkt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

283142

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Arbeitsministerin von der Leyen verteidigt Rente mit 67 Düsseldorf (ots) - Arbeitsministerin von der Leyen verteidigt Rente mit 67 Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat die Kritik der SPD an der Rente mit 67 zurückgewiesen. "Es stimmt nicht, wie die SPD behauptet, dass wir eine anhaltend schlechte Situation für Ältere auf dem Arbeitsmarkt haben", sagte von der Leyen der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Genau das Gegenteil sei der Fall. "In den letzten fünf Jahren ist der Anteil der 60- bis 64-Jährigen in Arbeit um zwölf Prozentpunkte auf inzwischen 40 Prozent gestiegen. mehr...

  • Rheinische Post: Laschet sieht sich gegenüber Röttgen im Vorteil Düsseldorf (ots) - Ex-Familienminister Armin Laschet setzt darauf, dass er und nicht Bundesumweltminister Norbert Röttgen neuer Vorsitzender der nordrhein-westfälischen CDU wird. Der neue Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion begründete dies gegenüber der Rheinischen Post (Dienstagausgabe) mit seiner Präsenz im Landtag. Wörtlich sagte Laschet: "Wir haben eine instabile rot-grüne Minderheitsregierung, die von der Linken toleriert wird. Wir wissen nicht, ob es nicht schon in wenigen Monaten Neuwahlen geben wird. In einer solchen mehr...

  • Rheinische Post: FDP begrüßt Kompromiss-Pläne im Atom-Streit Düsseldorf (ots) - Die FDP hat Überlegungen begrüßt, ältere Atomkraftwerke (AKW) schon 2011 abzuschalten und im Gegenzug jüngere länger am Netz zu halten. Die Aufspaltung in ältere und jüngere AKW sei eine "sehr tragbare Kompromisslinie", sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Klaus Breil, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Da die Sicherheitsanforderungen an die älteren AKW voraussichtlich deutlich strenger würden, könnten die Energieunternehmen durch ein früheres Abschalten mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Rente mit 67 Alters-Experte Börsch-Supan kritisiert "Sommerloch-Populismus" in der SPD Halle (ots) - Der Vorschlag des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, den für 2012 geplanten Start in ein höheres Renteneintrittsalters aufzuschieben, stößt bei Rentenexperten auf scharfe Kritik. "Ich halte das für Sommerloch-Populismus", sagte der Leiter des Mannheimer Forschungsinstituts für Altersökonomie (MEA), Axel Börsch-Supan, der "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstags-Ausgabe). Gabriel erwecke den fälschlichen Eindruck, als sollten bereits von 2012 an die Menschen bis zum 67. Lebensjahr arbeiten, tatsächlich sei dies aber erst mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Extremismus Sportverein aus Laucha trennt sich von rechtsextremem Trainer Halle (ots) - Der Sportverein BSC 99 Laucha (Burgenlandkreis) hat sich von seinem rechtsextremen Nachwuchstrainer Lutz Battke getrennt. Das berichtet die in Halle erscheinende Miteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) nannte die Entscheidung überfällig. Erleichtert zeigten sich der Landessportbund und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Der DOSB hatte schon vor Wochen beim Landessportbund mit dem Ziel interveniert, Battke seines Traineramtes in Laucha zu entheben. Battke mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht