(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schwarz-Gelb im Tief

Geschrieben am 06-08-2010

Bielefeld (ots) - Angela Merkel genießt zur Zeit ihren Urlaub in
Sulden. Man muss der Bundeskanzlerin den Aufenthalt im malerischen
Südtiroler Bergkurort gönnen, denn innen- und weltpolitisches
Geschehen hatten es in den vergangenen Monaten wahrlich in sich. Zu
den objektiv vorhandenen Problemen der internationalen Märkte in
Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise kamen die
selbstgemachten Probleme in der schwarz-gelben Regierungskoalition in
Berlin. Seit dem Wahlsieg im September 2009 haben CDU, CSU und FDP
kaum eine Gelegenheit ausgelassen, dem eigenen Ansehen zu schaden.
Das hat so nachhaltig gewirkt, dass es der Regierung - gegen jede
politische Erfahrung - momentan noch nicht einmal mehr etwas nutzt,
dass die wirtschaftlichen Kennzahlen wieder überaus positiv sind.
Während die einstmals so stolze FDP von satten 14,7 Prozentpunkten am
Wahlabend mittlerweile bei allen Demoskopen an und unter die
politische Überlebensgrenze von 5 Prozent gerutscht ist, hat die
Union ihren klaren Vorsprung auf die Sozialdemokraten komplett
eingebüßt. Die Gabriel-SPD ist ein Scheinriese, weil es nicht die
eigenen Leistungen, sondern vor allem die haarsträubenden
Fehlleistungen der Regierung sind, die ihr neue Sympathien zufliegen
lassen. Noch stärker wirkt dieses Phänomen bei den Grünen, die so
etwas wie die FDP des Jahres 2010 sind - eine Partei, in die immer
mehr Bürger ihre letzte politische Hoffnung setzen. Auch wenn es in
der Opposition keine Koalition geben kann, so ist doch erstaunlich,
wie gut SPD und Grüne zuletzt harmoniert haben. Allerdings haben sie
es auch leicht: Solange SPD und Grüne nichts machen, machen sie schon
vieles richtig. Diese Regierung ist ihre eigene Opposition - auch in
der Sommerpause. Betrachtet man das politische Geschehen dieser
Woche, gibt es wenig Grund zur Annahme, dass sich das Bild bald
grundlegend ändern könnte. Allein der pseudo-staatstragende Auftritt
des 18-Minuten-Kanzlers Guido Westerwelle sprach Bände. Und was
dessen FDP versäumt, erledigt die Seehofer-CSU. Lange vorbei sind die
Zeiten, als die CDU sich an einer bayerischen Bastion aufbauen
konnte. Im Gegenteil: Weil es im Freistaat nicht läuft und die CSU
weiter denn je vom eigenen Anspruch der absoluten Mehrheit entfernt
ist, holzen Seehofer, sein »General« Alexander Dobrindt und der
Gesundheitsminister Markus Söder in Berlin nach Leibeskräften. Dabei
hätte das Trio allen Grund, vor der eigenen Tür zu kehren, wie der
handfeste Krach um geheime Wahlstudien und Angriffspläne auf den
eigenen Koalitionspartner belegt. Wer es gut mit Angela Merkel meint,
hätte ihr wünschen müssen, dass es in Sulden keine Fernseher gibt. Da
es anders ist, kann man ahnen, dass es um die Erholung der Kanzlerin
schon wieder geschehen sein dürfte.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

282905

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Worauf wartet Putin? Russland kämpft allein gegen die Waldbrandkatastrophe Cottbus (ots) - Tschernobyl - dieser Name kennzeichnet den bis heute größten atomaren Gau der Geschichte. Er steht für radioaktiv verseuchte Gebiete, deren Einwohner - sowohl um Information als auch um rechtzeitige und wirksame Hilfe betrogen - der Verstrahlung ausgeliefert wurden. Das bedeutete für viele den Tod oder lange, quälende Krankheit. Die Sorge, wie weit sich die unsichtbare Strahlung auf Europa auswirken würde, hat 1986 auch in Deutschland die Menschen umgetrieben. Heute, nach über 25 Jahren, holt uns dieses Gefühl mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Cottbuser Image Gerangel um Standort für Sportelite der Bundespolizei Cottbus (ots) - Es ist mehr als 30Jahre her, dass Cottbus die Welthauptstadt des Radsports war. Damals gewannen fünf Lausitzer - Heßlich, Thoms, Winkler, Hartnick und Drogan - das Regenbogentrikot des Weltmeisters. Sie alle hatten ihre sportliche Heimat beim SC Cottbus, dem heutigen Radsportclub der Lausitzmetropole. Das ist lange her. Diese Leistung ist weltweit nie wiederholt worden. Lausitzer Radsport-Asse aber fahren bis heute in der Weltspitze. Die Episode aus der Historie hervorzukramen, hat vor dem Hintergrund des mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Japan / Gedenken / Atombombe / Hiroshima Osnabrück (ots) - Ehrgeiziges Ziel Erstmals kommen ein amerikanischer Botschafter und ein UNO-Generalsekretär zum Gedenken an den Atombombenabwurf in Hiroshima. Dass beide teilgenommen haben, ist ein gutes Signal besonders für die Opfer, denn leicht drohen derartige Erinnerungsfeiern in einer Alle-Jahre-wieder-Routine zu erstarren. Aber auch 65 Jahre nach dem Angriff in Japan bleibt eine nuklearwaffenfreie Welt eine Illusion, allen Sonntagsreden und Forderungen nach globaler Abrüstung zum Trotz. Unberechenbare Diktaturen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Finanzen / Spenden Osnabrück (ots) - Zu viel spenden schadet Der Ruf nach Milliarden-Spenden wird von Deutschlands Superreichen ungehört bleiben - hoffentlich. Denn in Deutschland sind Großspenden nicht nur wesentlich unattraktiver als in den USA, sie können dem Staat sogar schaden. Dafür sprechen drei starke Argumente. Erstens: Deutschlands Superreiche können lediglich 20 Prozent ihres Jahreseinkommens als Spende steuerlich absetzen. US-Milliardäre machen dagegen bis zur Hälfte ihres Einkommens beim Finanzamt als Spende geltend. Das macht mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu USA / Umwelt / Ölpest / BP Osnabrück (ots) - Hat niemand etwas gelernt? Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - war da was? Erst ist das Leck dicht, jetzt soll sich auch das ausgetretene Öl weitgehend verflüchtigt haben. Unverständlich, mit welchem Fortissimo BP und US-Regierung die Erfolgsmeldungen hinausposaunen. Das Ansehen des Ölmultis und die Politik von Präsident Barack Obama bleiben jedenfalls dauerhaft beschädigt. Sicher, das Loch im Meeresboden konnte erfolgreich mit Schlamm und mit Zement verschlossen werden. Aber erst die "Bottom Kill"-Methode, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht