(Registrieren)

Johannisbeeren mit Pestizid-Cocktails / Greenpeace entdeckt illegale Pestizide in deutschen Strauchbeeren

Geschrieben am 26-07-2010

Hamburg (ots) - In Deutschland angebaute Johannisbeeren sind nach
einem neuen Greenpeace-Test stark mit Pestiziden belastet.
Laboranalysen von Beeren-Proben aus vier großen deutschen
Handelsketten belegen Cocktails von bis zu neun verschiedenen
Pestiziden. Deren Wirkung kann als gesundheitsgefährdend eingestuft
werden. Den Verkauf von Johannisbeeren mit Rückständen nicht
zugelassener Spritzmittel bei Edeka und Tengelmann hat Greenpeace bei
den zuständigen Lebensmittelüberwachungsämtern angezeigt.
Bio-Produkte sind im Test rückstandsfrei. Greenpeace stellt seit
einigen Jahren den Trend zu Pestizid-Mischungen in Obst und Gemüse
fest. So wollen Produzenten die gesetzlichen Grenzwerte für einzelne
Pestizide einhalten. Greenpeace fordert, zum Schutz von Umwelt und
Verbrauchern auch Grenzwerte für Mehrfach-Rückstände von Pestiziden
festzulegen.

"In jeder untersuchten Johannisbeere stecken im Schnitt sechs
Pestizide", sagt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen. "Beim
letzten Beeren-Test 2006 wurden im Vergleich nur drei Pestizide pro
Probe festgestellt. Einige der jetzt in Johannisbeeren nachgewiesenen
Spritzmittel können nervengiftig oder krebserregend wirken, sowie den
Hormonhaushalt und die Fortpflanzung beeinträchtigen. Es ist zudem
ein Skandal, dass erneut Pestizide ohne EU-Zulassung aufgetaucht
sind."

Alle dreizehn konventionellen Johannisbeer-Proben stammen aus
deutschem Obstanbau, überwiegend aus Baden-Württemberg.
Lebensmittelüberwachung und Bauernverband in Baden-Württemberg hatten
nach dem Greenpeace-Beerentest 2006 bessere Kontrollen angekündigt.
Offenbar ist der Pestizid-Einsatz jedoch gestiegen. Beeren aus
deutscher Produktion, die bei Edeka und Tengelmann verkauft wurden,
beinhalteten sogar die illegalen Agrargifte Dodin und Difenoconazol.
Beide Substanzen besitzen keine Zulassung für den deutschen
Johannisbeer-Anbau.

Die gute Nachricht: Himbeeren sind weitgehend rückstandsfrei

Der aktuelle Test kommt aber auch zu einer erfreulichen Nachricht
für Verbraucher: Bei Himbeeren zeigt sich ein Trend zu weniger
Pestiziden. 29 Prozent der getesteten Himbeeren sind pestizidfrei. Im
Schnitt fanden sich zwei verschiedene Pestizide in den Himbeeren, mit
Mengen jeweils unter dem gesetzlichen Grenzwert. Zum Vergleich: Die
staatliche Lebensmittelüberwachung Baden-Württemberg fand 2009 nur 20
Prozent pestizidfreie Proben und durchschnittlich 4,4 Wirkstoffe pro
Himbeere.

Greenpeace-Mitarbeiter hatten Anfang Juli in Berlin, Dresden,
Frankfurt, Hamburg, Friedrichshafen, Karlsruhe und Weingarten 31
Proben von Johannisbeeren und Himbeeren gekauft. Sie stammen aus dem
Angebot von Aldi-Süd, Edeka, Metro/Real und Rewe/Penny. Bei Aldi-Nord
und Lidl waren im Einkaufs-Zeitraum keine Strauchbeeren erhältlich.
Ein anerkanntes Speziallabor hat die Beeren auf Rückstände von 350
Pestiziden untersucht. Auffällige Befunde wurden in einem Zweitlabor
überprüft.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Manfred Santen, Tel.: 040-30618-255 und 0151-1805 3387 oder
Pressesprecher Björn Jettka, Tel.: 040 -30618-383. Fotos erhalten Sie
unter Tel.: 040-30618-376. Die Testergebnisse finden Sie im Internet:
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

280843

weitere Artikel:
  • Zürich, New York, Tokyo: Praktikumswettbewerb Global Intern 2010: Erste internationale "Superpraktikantin" beginnt Weltreise Zürich, July 26, 2010 (ots/PRNewswire) - 3 Länder, 3 Sprachen, 3 Monate: Für Anna Bulycheva aus Russland beginnt diese Woche eine internationale Praktikums-Weltreise mit den Etappen Zürich, New York City und Tokio. Um die multimediale Pressemitteilung anzusehen, klicken Sie bitte auf folgenden Link: http://multivu.prnewswire.com/mnr/prne/efeducationfirst/44184/ Anna konnte sich mit ihrem Bewerbungsvideo gegen über 17 000 Bewerber aus aller Welt durchsetzen, so auch gegen die einzige deutschsprachige Teilnehmerin in den mehr...

  • Mopedführerschein mit 15 Berlin (ots) - Das Mindestalter für die künftige Moped-Klasse (AM) soll von jetzt 16 auf 15 Jahre gesenkt werden. So jedenfalls will es die Mehrheit des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags. In die gleiche Richtung zielt ein Entwurf des Bundesverkehrsministeriums zur Änderung der Fahrerlaubnisverordnung. Das Moped (max. 45 km/h) könnte so bald zum bevorzugten Einstiegsfahrzeug für Jugendliche werden, weil es weit mehr Sicherheit als das Mofa bietet, das im heutigen Straßenverkehr oft dem gefährlichen Abgedrängt werden ausgesetzt mehr...

  • Uhl: Unabhängige Kommission zur Untersuchung der Love-Parade-Katastrophe gefordert Berlin (ots) - Anlässlich der schrecklichen Ereignisse auf der Duisburger Love Parade erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB: Um die schrecklichen Ereignisse vom Wochenende schonungslos aufzuklären, muss eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt werden. Die Kommission sollte sich aus Fachleuten der Sicherheitsbehörden und Rettungsdienste zusammensetzen, die nicht aus dem Duisburger Umfeld stammen. Nur auf diese Weise wird unvoreingenommen zu klären sein, welche mehr...

  • Rheinische Post: Institut der deutschen Wirtschaft für Abschaffung der Rentengarantie Düsseldorf (ots) - Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Forderung von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) nach Abschaffung der Rentengarantie begrüßt. "Die Rentengarantie gehört sofort abgeschafft, denn sie gefährdet die Beitragssatzziele der Bundesregierung", sagte IW-Rentenexperte Jochen Pimpertz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Wegen der Rentengarantie werde es "schwer werden, die Beitragssätze wie bisher vorgesehen bis 2020 unter der 20-Prozent-Grenze mehr...

  • Keiner ist "talentfrei" Nürnberg (ots) - Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit (BA) und Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Deutschen Telekom zogen nach einem Jahr Bilanz über das gemeinsame bundesweite Modellprojekt "Meine Chance - Ich starte durch". Ergebnis: In vielen Jugendlichen schlummern Talente. Die Suche danach lohnt sich! Im September letzten Jahres starteten die Deutsche Telekom und die BA ein Pilotprojekt zur Integration arbeitsloser Jugendlicher. Unter dem Motto "Meine Chance - Ich starte durch", erhielten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht