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Lausitzer Rundschau: Joachim Löw bleibt Trainer der deutschen Nationalelf

Geschrieben am 20-07-2010

Cottbus (ots) - Und der neue Bundestrainer heißt: Matthias Sammer.
Noch vor zwei Monaten sprach vieles dafür, dass der gebürtige
Dresdner nach der WM in Südafrika das zweitwichtigste Amt im Staate
übernehmen würde: Das Tischtuch zwischen der Spitze des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) und Joachim Löw schien zerschnitten, seit im
Winter eine vorzeitige Vertragsverlängerung spektakulär gescheitert
war. Um Kompetenzen ging es, um den im Verband umstrittenen
Team-Manager Oliver Bierhoff, auch ums liebe Geld. Dass Details aus
den Verhandlungen an die Boulevardpresse lanciert wurden, hat Löw den
DFB-Oberen nachhaltig übel genommen. Und die waren ihrerseits wenig
amüsiert, dass der Bundestrainer einen angeblichen Handschlag-Vertrag
öffentlich in Abrede stellte. Ende Mai dann die sportlichen
Hiobsbotschaften: Mit Michael Ballack verlor Löw verletzungsbedingt
seinen Kapitän, mit Heiko Westermann einen kompetenten
Innenverteidiger. Ein Desaster in Südafrika schien unvermeidlich,
Löws Ablösung wäre die Folge, DFB-Sportdirektor Sammer der
naheliegende Nachfolger gewesen. Es ist anders gekommen. Joachim Löw
hat den Machtkampf mit dem Verband dort gewonnen, wo einer
Fußballerweisheit zufolge die Wahrheit liegt - auf dem Platz. Er hat
ihn dank glanzvoller WM-Auftritte so vollständig gewonnen, dass er es
sich leisten konnte, Theo Zwanziger vor dem Ja-Wort noch demonstrativ
eine Weile zappeln zu lassen - kein Wunder, dass sich der DFB-Chef
derzeit eine gewisse Amtsmüdigkeit anmerken lässt. Dagegen scheint
die Euphorie um Joachim Löw keine Grenzen zu finden. Aber der
Bundestrainer wird wissen, wie nahe Triumph und Versagen beisammen
liegen. Und dass der glanzvolle WM-Auftritt viele Väter kennt -
darunter einen knorrigen Holländer namens Louis van Gaal, der als
Trainer des FC Bayern sowohl den WM-Jungstar Thomas Müller als auch
den Weltklasse-Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger erst erfunden
hat. Van Gaals Vor-Vorgänger in München war übrigens ein gewisser
Jürgen Klinsmann. Der galt noch 2006 als Heilsbringer des deutschen
Fußballs - und wurde später als ahnungsloser Scharlatan verspottet,
nachdem er beim deutschen Rekordmeister gescheitert war. Löw wird
dieses Schicksal wohl erspart bleiben. Aber er muss mit einer
ungeheuren Erwartungshaltung fertig werden: Halb Fußball-Deutschland
scheint ja davon auszugehen, dass seine Elf auf Jahre hinaus jeden
Gegner in Grund und Boden zaubert. So einfach wird es nicht werden,
Fußball ist und bleibt ein Spiel der Unwägbarkeiten: Wer Titel holen
will, braucht neben einem starken Team und einem guten Coach vor
allem auch das Glück, dass zum richtigen Zeitpunkt alles
zusammenpasst.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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