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BA: Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im August 2006

Geschrieben am 31-08-2006

Nürnberg (ots) - "Die konjunkturelle Entwicklung sorgt dafür, dass
sich die drei wichtigsten Indikatoren für die Arbeitsmarktentwicklung
weiter günstig darstellen: Die Arbeitslosigkeit geht zurück,
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
steigen und die Zahl der offenen Stellen ist hoch", erklärte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J.
Weise.

Arbeitslosenzahl im August: -14.000 auf 4.372.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -426.000
Arbeitslosenquote im August: unverändert 10,5 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen hat im August um 14.000 auf 4.372.000
abgenommen (West: -19.000 auf 2.941.000; Ost: +5.000 auf 1.431.000).
Der Rückgang war schwächer als im Durchschnitt der letzten drei Jahre
(-30.000). Im Vergleich zum Vorjahr gab es gab es bundesweit 426.000
Arbeitslose weniger (West: -297.000; Ost: -129.000). Der Rückgang
beruht zum einen auf der konjunkturellen Belebung; dies
korrespondiert auch mit der Zunahme von Erwerbstätigkeit und
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in den letzten Monaten.
Darüber hinaus haben die intensivere Betreuung von Arbeitslosen -
auch weil im Zusammenhang mit der Einführung des neuen
IT-Vermittlungssystems der BA die Bewerberangebote systematisch
aktualisiert wurden - sowie die Ausweitung der Arbeitsgelegenheiten
eine Rolle gespielt.

Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit im August um 5.000
erhöht. Dabei hat der in vielen Bundesländern spätere Ferientermin in
Verbindung mit dem frühen Zähltag den August stärker belastet als in
den vergangenen Jahren. Saisonbedingte Arbeitslosigkeit hat sich
deshalb zum Teil in den August verschoben. Im Durchschnitt der
Sommermonate jedoch ergeben sich kräftige Abnahmen von -46.000
monatlich.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juli saisonbereinigt um
53.000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit im
Juni um 17.000 auf 39,08 Millionen zu. Gegenüber dem Vorjahr ist das
ein Anstieg um 310.000. Die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung lag im Juni merklich über dem Vorjahresniveau. Die
erste vorläufige Hochrechnung weist gegenüber dem Vorjahr einen
Anstieg von 129.000 auf 26,31 Millionen sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich der hochgerechnete
Wert bestätigt; gleichwohl ist das ein starkes Indiz für einen Aufbau
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den Juli
auf 3,42 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 8,1 Prozent.

Das Stellenangebot lag im August weiter deutlich über dem
Vorjahreswert, saisonbereinigt hat es gegenüber Juli geringfügig
abgenommen ( 3.000). Der saisonbereinigte Rückgang beruht allein auf
geförderten Stellen, die ungeförderten Stellenangebote, die stärker
die Marktentwicklung widerspiegeln, haben dagegen weiter zugenommen
(+10.000). Nicht saisonbereinigt gab es im August 619.000 Stellen,
von denen 89 Prozent sofort zu besetzen waren. Im Vergleich zum
Vorjahr hat die Zahl der gemeldeten Stellenangebote um 154.000
zugenommen. Die ungeförderten Stellen machten im August 70 Prozent
des gesamten Stellenangebotes aus, im Vergleich zum Vorjahr haben sie
sich um 111.000 auf 433.000 erhöht. Die geförderten Stellenangebote
legten wegen der Arbeitsgelegenheiten gegenüber dem Vorjahr um 43.000
auf 186.000 zu.

Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die Bundesagentur noch
zusätzliche Stellen, unter anderem gemeldet aus der privaten
Arbeitsvermittlung sowie aus ihrer Job-Börse und dem Job-Roboter.
Zusammen waren dies im August 817.000 Stellen, 177.000 mehr als vor
einem Jahr. Nach Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen für
Arbeit damit deutlich mehr als die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen
Stellenangebots und können darauf Bewerber vermitteln - teilweise
aber erst nach Rücksprache mit dem Arbeitgeber.

Nach den Daten der Berufsberatungsstatistik der Bundesagentur für
Arbeit ist die Lage am Ausbildungsmarkt unverändert angespannt. Die
Anzahl der gemeldeten Ausbildungsplätze liegt unter dem Wert des
Vorjahreszeitraums, die Zahl der gemeldeten Bewerber auf
Vorjahresniveau.

Die Daten über nicht vermittelte Bewerber und unbesetzte
Ausbildungsplätze sind durch den Wechsel des Fachverfahrens in der
Ausbildungsvermittlung (von COMPAS auf VerBIS) derzeit unterjährig
nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Weil sich die
Bearbeitungsvorgänge geändert haben - Bewerber werden länger als
"nicht vermittelt" geführt - fällt die aktuelle monatliche Anzahl der
noch nicht vermittelten Bewerber tendenziell höher aus als im
Altverfahren. Deshalb wird für den Vorjahresvergleich der Zahl der
unvermittelten Bewerber eine Schätzgröße angegeben. Auch die Zahl der
unbesetzten Ausbildungsplätze ist im Vorjahresvergleich verzerrt. Die
rechnerische Lücke aus nicht vermittelten Bewerbern und noch
unbesetzten Ausbildungsplätzen kann man zwar ermitteln; sie ist aber
nicht verwendbar.

Von Oktober 2005 bis August 2006 sind den Agenturen für Arbeit
insgesamt 418.400 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 2 Prozent
weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang beruht größtenteils
auf weniger betrieblichen Stellen. Noch ist unklar, ob das
Gesamtangebot an Stellen tatsächlich zurückgeht oder ob der
Einschaltungsgrad durch die Betriebe sinkt bzw. Stellen später
gemeldet werden. Letztes könnte insofern zutreffen, als dass nach
Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages sowie des
Deutschen Handwerkskammertages bis Juli die Zahl der neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 2 Prozent über dem Vorjahr
lag. Gleichzeitig haben 702.800 Bewerber die Berufsberatung bei der
Vermittlung einer Lehrstelle eingeschaltet, 0,2 Prozent weniger als
im Vorjahreszeitraum.

Eine Vorausschau auf das Ende des Berufsberatungsjahres lässt
derzeit eine größere Lücke als Ende September 2005 befürchten.
Allerdings sind hierbei mögliche mobilisierende Effekte des
Ausbildungspaktes zur Bereitstellung zusätzlicher Lehrstellen nicht
berücksichtigt. Auch ist schwer abzuschätzen, inwieweit die Übernahme
Jugendlicher aus Einstiegsqualifizierungen in reguläre Ausbildungen
den Ausbildungsmarkt entlastet.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
www.arbeitsagentur.de > Service von A bis Z > Statistik > Statistik
Gesamtangebot > Link und Dateiliste

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6776
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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