(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Neue NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Interview: NRW soll gerechter werden

Geschrieben am 14-07-2010

Bielefeld (ots) - In ihrem ersten Interview nach der Wahl zur
neuen NRW-Ministerpräsidentin macht Hannelore Kraft deutlich, dass
ihre Minderheitsregierung aus SPD und Grünen eine Koalition der
Einladung werden soll. "Dieser Prozess wird unsere Demokratie
stärken, wenn alle Fraktionen ihre Verantwortung ernst nehmen", sagte
Kraft gegenüber dem Online-Dienst (nw-news.de) der in Bielefdeld
erscheinenden Neuen Westfälischen.

Das Interview im Wortlaut:

Frau Ministerpräsidentin, wie stabil ist die Regierung, an deren
Spitze Sie jetzt stehen? KRAFT: So stabil wie möglich. Wir haben als
SPD und Grüne einen Koalitionsvertrag miteinander beschlossen, der
klare Weichenstellungen für eine gute Zukunft unseres Landes setzt:
Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit gerade für unsere Kinder.
Denn sie sind unsere Zukunft. Und ein solidarisches NRW, das faire
Teilhabe und ökologischen Fortschritt für alle Bürger sichert. Dies
ist eine sehr gute Basis für die gemeinsame Regierungsarbeit, die auf
eine volle Legislaturperiode von fünf Jahren ausgerichtet ist.
Rot-Grün wird eine sehr stabile Regierung sein, wenn alle Fraktionen
ihren Wählerauftrag wahrnehmen, zuerst dem Wohl des Landes
verpflichtet zu sein.

Ist Ihre Handlungsfähigkeit als Chefin einer Minderheitsregierung
eingeschränkt? KRAFT: Nein, wir müssen mehr für unsere politischen
Inhalte werben als vielleicht eine Regierung mit einer komfortablen
Mehrheit. Die Bildung von politischen Mehrheiten im Landtag ist ein
Stück weit komplizierter, erfordert mehr aufeinander zuzugehen,
einander zuzuhören. Wir sind eine Koalition der Einladung. Dieser
Prozess wird unsere Demokratie stärken, wenn alle Fraktionen ihre
Verantwortung ernst nehmen. Eine Blockadeopposition schadet dem Land.
Das muss jeder wissen. Im Übrigen zeigt sich bei der schwarz-gelben
Bundesregierung, dass eine deutliche Regierungsmehrheit nicht
grundsätzlich zu guter Politik führt.

Ihre Einladung an alle Parteien, in den Sachfragen
zusammenzuarbeiten, stieß zumindest bei CDU und FDP auf Ablehnung.
Sind Sie enttäuscht? KRAFT: Nein, das war am Anfang zu erwarten. Bei
der FDP und insbesondere der CDU wirkt die Niederlage bei der
Landtagswahl noch stark nach. Das ist verständlich. Beide Parteien
brauchen in NRW noch Zeit für die Neupositionierung. Doch sie werden
die Frage der Bürgerinnen und Bürger beantworten müssen, ob sie an
einer guten Zukunft Nordrhein-Westfalens interessiert zu sein oder
nur ihre Parteiinteressen verfolgen.

Müssen wir mit Neuwahlen im nächsten Jahr rechnen? KRAFT: Ich bin
gerade als Ministerpräsidentin gewählt, da denke ich nicht als Erstes
an Neuwahlen.

An der Spitze der neuen Regierung stehen zwei Frauen. Welche
Auswirkungen hat das auf die Politik des Landes? KRAFT: Ich hoffe
doch positive. Sylvia Löhrmann und ich sind beide pragmatisch,
lösungsorientiert. Und uns eint, dass wir mit großem
Verantwortungsbewusstsein unsere Aufgabe angehen, gute Politik für
den Zusammenhalt der Gesellschaft, beste Bildung für alle Kinder,
Verantwortung für unsere Kommunen und Verbesserung unserer
Lebensgrundlagen zu machen.

Wie soll NRW am Ende der ersten Amtszeit dieser rot-grünen
Regierung aussehen? KRAFT: Nordrhein-Westfalen soll dann gerechter,
sozialer, ökologischer und wirtschaftlich erfolgreicher sein als
heute.

Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

279252

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Linken-Chef Ernst hält rot-rot-grüne Koalition in NRW weiterhin für möglich Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, hält eine Koalitionsregierung aus SPD, Grünen und Linkspartei in NRW weiterhin für möglich. "Die Linke in NRW war bereit zu einer Koalition mit SPD und Grünen, Frau Kraft hat das abgelehnt. Das kann sich wieder ändern", sagte Ernst der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgeb). Neuwahlen seien hingegen keine Option, sagte Ernst: "Man kann nicht so lange wählen lassen, bis einem das Ergebnis gefällt." Der Linken-Chef kündigte eine harte Auseinandersetzung mehr...

  • Der Tagesspiegel: Lötzsch: NRW-Minderheitsregierung erster Schritt für Ablösung von Schwarz-Gelb im Bund / "Rot-Grün wird lernen, dass die Linke berechenbar ist" Berlin (ots) - Linken-Parteichefin Gesine Lötzsch sieht in der Wahl der SPD-Politikerin Hannelore Kraft zur NRW-Ministerpräsidentin einen ersten Schritt zur Ablösung der schwarz-gelben Koalition im Bund. "Um diese Regierung abzulösen, braucht man eine längerfristige Strategie. Ein "erster Schritt" könne "die Minderheitsregierung in NRW sein", schreibt Lötzsch in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Die Linken-Politikerin bevorzuge zwar "Koalitionen, die auf der Grundlage eines Vertrages regieren", mehr...

  • NABU begrüßt Merkels Blitzbesuch in Kasachstan - Tennhardt: Umwelt- und Naturschutz müssen wirtschaftlichen Ausbau begleiten Berlin (ots) - Berlin - Der NABU begrüßt den ersten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Kasachstan am kommenden Sonntag (18.7.). Auf dem Rückweg ihrer Russland- und Chinareise in Begleitung von 20 deutschen Spitzen-Managern besucht Merkel für einige Stunden auch Kasachstan. Das Land spielt für die deutsche Wirtschaft eine Schlüsselrolle im Bereich Energielieferungen. Der NABU erinnert jedoch daran, dass Umwelt- und Naturschutz die wirtschaftliche Zusammenarbeit unbedingt begleiten müssen: "Wir dürfen nicht die Fehler der mehr...

  • Der Tagesspiegel: CDU-interner Widerstand gegen CCS-Gesetz Berlin (ots) - In der Regierungskoalition regt sich Widerstand gegen das geplante Gesetz zur Kohlendioxidspeicherung (CCS). "Ich werde mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen dieses Gesetz kämpfen. Hier geht es nämlich nicht um die vorübergehende Speicherung von Kohlendioxid, sondern um dessen Endlagerung", sagte der brandenburgische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Georg von der Marwitz dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Bisher habe niemand beweisen können, dass das verflüssigte Gas kein Grundwasser verseuche und mehr...

  • DStGB zum Start des Bundesprogramms "Bürgerarbeit" Berlin (ots) - Bürgerarbeit ist richtiger Ansatz zur Integration von Langzeitarbeitslosen "Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält das Bundesprogramm Bürgerarbeit für einen richtigen Ansatz, um Arbeitsplätze für ältere und wenig qualifizierte Erwerbslose zu schaffen", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute anlässlich des Startschusses des von Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen initiierten Modells zur Integration von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt. 197 Jobcenter aus mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht