(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Zu Bronislaw Komorowskis Wahl als Polens Staatspräsident

Geschrieben am 05-07-2010

Cottbus (ots) - In Polen hat der Mut über die Angst gesiegt. Für
Europa ist dies von entscheidender Bedeutung. Denn Polen wird nun
kein Bremsklotz mehr sein, sondern sich aktiv und konstruktiv in der
EU engagieren. Mit dem neuen Präsidenten Bronislaw Komorowski
verschwindet die Angst vor Europa, vor Deutschland und Russland, die
das Aushängeschild der Präsidentschaft Lech Kaczynskis waren. Schon
Außenminister Radoslaw Sikorski, der wie Komorowski der
liberalkonservativen Bürgerplattform angehört, initiierte die
"Östliche Partnerschaft" in der EU, die aber mangels Unterstützung
des polnischen Präsidenten nicht recht voran kam. Zudem litt das
Konzept darunter, dass Russland bewusst außen vor gelassen wurde.
Dies könnte mit Komorowski nun anders werden. Sein Wahlslogan
"Eintracht baut auf" ist keine leere Rhetorik, sondern geht auf
politische Erfahrungen zurück, die Komorowski vor allem in den
letzten Jahren sammeln konnte. Als Vorsitzender des polnischen
Abgeordnetenhauses förderte er die deutsch-polnische Zusammenarbeit,
wo er nur konnte. Deutschland ist kein Angstgegner für Komorowski.
Anders als sein Rivale Jaroslaw Kaczynski hält er die Versöhnung
zwischen Polen und Deutschland für gelungen und - das ist wichtig -
für weitgehend abgeschlossen. Erst jetzt besteht die Chance, dass
sich zwischen Polen und Deutschland eine Freundschaft entwickelt, so
wie sie schon lange zwischen Frankreich und Deutschland besteht. Der
innereuropäische Kleinkrieg zwischen Polen und Deutschland ist
beendet. Mit Komorowski beginnt nicht nur eine neue Epoche in den
deutsch-polnischen Beziehungen, sondern eine neue Qualität im
innereuropäischen Dialog. Anstelle von Angst und Misstrauen treten
Zusammenarbeit und Partnerschaft. Europa geht aus den polnischen
Wahlen gestärkt hervor. Das aus den drei Ländern bestehende "Weimarer
Dreieck" könnte nun erstmals zur "Lokomotive der EU" werden. Denn
Frankreich und Deutschland ist mit der Finanzkrise die Luft
ausgegangen, um der EU noch entscheidende Impulse zu geben. Die neue
EU-Außenministerin ist mit der Organisation des diplomatischen
Dienstes beschäftigt. Polen aber hat die Ambition, in der
EU-Ostpolitik ein gewichtiges Wort mitzureden. Voraussetzung dafür
ist ein offener Dialog zwischen Russland und Polen. Ein Anfang ist
gemacht. In den Wäldern von Katyn reichten sich am 7. April Wladimir
Putin und Donald Tusk, die Premierminister Russlands und Polens, die
Hände. Drei Tage später stürzte das Flugzeug des polnischen
Präsidenten im westrussischen Smolensk ab. Der Präsident, seine Frau
und 94 weitere Menschen, die ebenfalls der Mordopfer von Katyn
gedenken wollten, kamen dabei ums Leben. Dadurch geriet die
Versöhnungsgeste von Tusk und Putin fast in Vergessenheit. Bronislaw
Komorowski wird die Politik der Annäherung zwischen Russland und
Polen fortsetzen. Für Europa ist seine Wahl zum Präsidenten ein
Glücksfall. Denn der Schlüssel für eine stärkere EU liegt in Polen.
Jetzt hat ihn Komorowski in der Hand. Die Erwartungen könnten kaum
größer sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

277712

weitere Artikel:
  • 2+Leif: Integrationsbeauftragte Böhmer nimmt Fußball-Nationalspieler im Hymnen-Streit in Schutz Berlin - (ots) - In der Debatte um das Mitsingen der Nationalhymne hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), Fußball-Nationalspieler mit ausländischen Wurzeln verteidigt. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte sie am Montagabend: "Ich glaube es muss von innen kommen. Natürlich wünsche ich mir, dass alle die Nationalhymne singen. Aber ich glaube es wäre falsch, dass jemandem vorzuschreiben. Man sollte es aus eigenem Antrieb tun." Die Frage sei zudem überbewertet, so Böhmer. Schließlich hätten sich die Spieler mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu den höheren Beiträgen in der Krankenversicherung Cottbus (ots) - Guido Westerwelle war empört: "Hier wird im Schatten der Fußball-WM ein Abkassieren beschlossen", schimpfte der Chef der FDP. Nach zähem Ringen hatte sich die Regierungskoalition auf eine Anhebung des Krankenkassenbeitrages verständigt. Das war im Sommer 2006. Nun liegt Deutschland erneut im WM-Fieber. Und wieder schlägt die Regierung bei den Kassenbeiträgen zu. Nur bei Westerwelle ist von Empörung über das Kabinett nichts mehr zu spüren, weil er ihm inzwischen selbst angehört. Vorhang auf im deutschen Politik-Theater! mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Nichtraucherschutz Halle (ots) - Endlich spricht mal jemand Klartext. Es ist das Volk bei einer Volksbefragung und nicht die Politik. Die Politik nämlich hat einen irrwitzigen Flickenteppich in Deutschland ausgelegt mit den unterschiedlichsten Regelungen zu Raucherzonen und Nichtraucherschutzzonen. Am Ende sah niemand mehr durch. Die Vernebelungstaktik begann damit, dass der Bund den Nichtraucherschutz zur Zuständigkeit der Länder erklärte - mit allen absehbaren Folgen. Jede einigermaßen klare Regelung, dass in Gaststätten nicht mehr geraucht werden mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Gesundheit/Rauchen Ruf nach schärferem Nichtraucherschutzgesetz in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Nach dem eindeutigen Volksentscheid zum Rauchverbot in Bayern wird auch in Sachsen-Anhalt der Ruf nach schärferen Regelungen lauter. "Das Gesetz des Landes zum Nichtraucherschutz ist in seiner jetzigen Form nicht ausreichend", sagte der Sprecher des Verbandes der Ersatzkrankenkassen, Volker Schmeichel, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). Schmeichel forderte ein totales Rauchverbot. Auch die AOK und die Landtagsfraktion der Linken verlangten Änderungen. Sozialminister Norbert Bischoff mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Rauchverbot Ulm (ots) - Beim Nichtraucher-Votum hat sich der Volksentscheid als Instrument direkter Demokratie bewährt. In den vergangenen Wochen wurde hart gefochten, aber es fand eine Debatte auf hohem Niveau statt. Wer als Bürger auf dem Laufenden sein wollte, hatte ein breites Angebot. Dass dennoch nicht sehr viele Bayern abstimmten, lag daran, dass das Rauchen in der Gastronomie zwar ein bedeutendes, aber nur ein Einzelthema ist. Der Mehrheit war die Entscheidung schlichtweg egal. Sie hatte weder mit der bisherigen Regelung Probleme, noch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht