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WAZ: Wahl stärkt Nationalisten - Belgiens Totengräber - Leitartikel von Gudrun Büscher

Geschrieben am 13-06-2010

Essen (ots) - Die Europäische Union wird zunehmend eine
Vereinigung von Sorgenkindern, die nach rechts drängen, in der Krise
das Wir-Gefühl verlieren und sich auf sich selbst besinnen: Ungarn,
die Niederlande, die Slowakei. Und jetzt auch noch Belgien. Dem
kleinen Land, Heimat der EU, droht nach der Wahl die Spaltung. Die
flämischen Nationalisten wurden unter Bart De Wever in Flandern die
stärkste Kraft. Damit haben die hochverschuldeten Belgier in der
schwersten Krise der Währungsunion und kurz vor ihrer
EU-Ratspräsidentschaft den Konflikt in ihrem Land weiter verschärft.
Das Wahlergebnis ist besorgniserregend. De Wever könnte zum
Totengräber Belgiens werden. Wenn es nach ihm geht, zerfällt das Land
in seine Einzelteile. Er will die unabhängige Republik Flandern, die
Niederländisch spricht, und eine eigenständige französischsprachige
Wallonie. Der Sprachenstreit ist Ausdruck des Dauerkonflikts, aber
nur vorgeschoben. Es geht um handfeste wirtschaftliche Interessen und
das Gefühl der Flamen, die Wallonen mit durchzuschleppen. De Wever
steht für Entsolidarisierung. Und sein Siegeszug heißt auch für
Europa nichts Gutes. Die Europäische Union will die Gemeinschaft
stärken. Doch in der Krise verliert ausgerechnet diese Botschaft ihre
Kraft.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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