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ROG-Bericht zum "Tag der Umwelt" am 5. Juni: Recherchen zu Abholzung und Umweltverschmutzung bleiben riskant

Geschrieben am 04-06-2010

Berlin (ots) - Investigative journalistische Recherchen zu den
Ursachen des Klimawandels sind weiterhin mit Gefahren verbunden. Dies
ist eine der Schlussfolgerungen des am 3. Juni veröffentlichten
zweiten Berichts von Reporter ohne Grenzen (ROG) über
Umweltberichterstattung und Pressefreiheit. Mit der kurz vor dem "Tag
der Umwelt" am 5. Juni veröffentlichten Studie knüpft ROG an einen
Bericht zur gleichen Thematik von September 2009 an.

Die schwierige und riskante Arbeitssituation investigativer
Umweltreporter hat sich in den vergangenen Monaten nicht verändert.
Einige der bereits im ersten Bericht erwähnten Medienmitarbeiter wie
der brasilianische Herausgeber der Zeitschrift "Jornal Pessoal",
Lúcio Flávio Pinto, werden weiterhin juristisch verfolgt oder sind
wie der usbekische Journalist Salidschon Abdurachmanow immer noch in
Haft.

Dazu kommt eine Reihe neuer Fälle von gewalttätigen Übergriffen,
Drohungen und Schikanen gegen Journalisten, juristischer Verfolgung
von Medienmitarbeitern und Zensur. Viele der Reporter gingen
umweltzerstörenden Praktiken von Öl-, Minen- und Holzunternehmen auf
den Grund.

Ein Haupthindernis einer unabhängigen, tiefer gehenden
Berichterstattung über Ursachen globaler Umweltprobleme ist die
Komplizenschaft zwischen an Ressourcenraubbau beteiligten Unternehmen
und lokalen Behörden. Milliardenschwere Branchen wie die Minen-, Öl-
und Holzindustrie werden häufig in besonderer Weise von Regierungen
protegiert, der Informationsfluss über skandalträchtige, hoch
riskante Fördertechniken und umweltschädigenden Rohstoffabbau
unterdrückt.

Stark tabuisiert sind beispielsweise in Vietnam Berichte über den
Abbau von Bauxit, einem Aluminium-Erz: Eine Reihe von Journalisten
und Blogger, die über die hochgiftigen Schlammrückstände berichteten,
sind festgenommen worden. Schon seit einigen Jahren reagiert die
vietnamesische Regierung mit harten Zensurmaßnahmen und löste das
einzige Institut im Land auf, das unabhängige Analysen zum Abbau von
Bauxit geben konnte.

Auch das Problem der Abholzung, das in vielen Ländern mit großen
Korruptionsaffären einher geht, ist eine Herausforderung für
unabhängige Journalisten: Reporter, die sich etwa in Indonesien
kritisch mit der Reduzierung der Waldflächen und illegaler Entwaldung
auseinander setzen, müssen mit Repressionen rechnen. Holzunternehmen
in dem südostasiatischen Land bestechen zudem Journalisten, damit
die Reporter kritische Artikel unterlassen.

In Nordargentinien hat sich ein Streit um die umweltschädigenden
Auswirkungen von Kupferminen auf die Wasserqualität so aufgeheizt,
dass Reporter auch zwischen die Fronten von Befürwortern und Gegnern
des Minenprojekts geraten sind: In den Provinzen Catamarca und Chaco
registrierte ROG Angriffe auf Journalisten sowohl von
Sicherheitskräften, die im Dienste lokaler Politiker stehen, als auch
von gewalttätigen Gegnern der Minenindustrie.

Mit diesem zweiten Bericht zu den Gefahren eines engagierten
Umweltjournalismus will ROG die Rolle von Journalisten bei der
Sammlung und Verbreitung von Informationen zu drängenden, globalen
Umweltfragen in den Vordergrund stellen: "Angesichts der
Herausforderungen des Klimawandels helfen Medien, glaubhafte und
unabhängige Diagnosen zur Situation unseres Planeten zu erstellen",
so ROG.

Lesen Sie hier den vollständigen elfseitigen ROG-Report:
http://bit.ly/rogumwelt

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


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