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NDR Umfrage: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD in Mecklenburg-Vorpommern

Geschrieben am 25-08-2006

Hamburg (ots) - Drei Wochen vor der Landtagswahl in
Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich kein eindeutiges Stimmungsbild
ab. Bei einem Urnengang zum jetzigen Zeitpunkt käme es zu einem
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU. Die Sozialdemokraten hätten
momentan knapp die Nase vorn. Sie könnte mit 31 Prozent rechnen, die
CDU als jetzige Oppositionspartei im Schweriner Landtag käme auf 30
Prozent. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von
Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Die Linke.PDS
käme danach als drittstärkste Partei auf 23 Prozent der Stimmen. Mit
sechs Prozentpunkten würde die FDP nach zwölf Jahren den Wiedereinzug
in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern schaffen. Die Grünen
scheitern erneut an der Fünf-Prozent-Hürde (drei Prozent), ebenso die
rechtsextreme NPD (4 Prozent). SPD und Linke.PDS könnten somit ihre
rotrote Koalition fortsetzen.
Insgesamt fällt laut Umfrage von Infratest dimap das rechte
Wählerpotential in Mecklenburg-Vorpommern größer aus: acht Prozent
der Wahlberechtigten gaben an, in jedem Fall oder möglicherweise ihre
Stimme der NPD zu geben.

Auch wenn die SPD im Vergleich zur Befragung Anfang August leicht
zulegen konnte, läge sie aktuell 9 Punkte unter ihrem Ergebnis von
2002. Sie wäre damit der Verlierer der Landtagswahl. Ihr
Koalitionspartner Linke.PDS kann den Stimmenzuwachs zur vergangenen
Landtagswahl festigen und würde mit einem Plus von knapp 7 Prozent
der Gewinner sein. Die CDU müsste einen Prozentpunkt einbüßen.

Wie schon bei den beiden zurückliegenden Landtagswahlen ist auch
dieses Mal die Situation auf dem Arbeitsmarkt das Problem, das in
Mecklenburg-Vorpommern am meisten bewegt (87 Prozent). Mit großem
Abstand rangiert laut NDR Umfrage an zweiter Stelle das Thema Schule,
Bildung, Ausbildung (17 Prozent). An dritter Stelle folgt die
schwierige wirtschaftliche Situation, die im August von jedem Siebten
problematisiert wird. Die in Mecklenburg-Vorpommern heiß diskutierte
Verwaltungsreform weist für die Hälfte der Bürger in die falsche
Richtung. Nur 40 Prozent bewerten die Neuordnung der
Verwaltungsaufgaben und die Bildung von Großkreisen als positiv. Die
vergleichsweise größte Unterstützung erhält die beschlossene Reform
überraschenderweise von den Anhängern der CDU, die das Projekt
ablehnt. Dagegen überwiegen die kritischen Stimmen im
Regierungslager.

Auch vor dieser Wahl überwiegt laut NDR Umfrage die
Unzufriedenheit mit der Arbeit der rot-roten Landesregierung . Zum
Schweriner Kabinett äußern sich im August zwei von drei
Wahlberechtigten kritisch. Nur jeder Dritte ist mit der
Regierungsarbeit zufrieden. Damit bleibt Rot-Rot aktuell hinter den
2002 erreichten Zufriedenheitswerten zurück. Zwar kann die
SPD-geführte Landesregierung mit ihrer Arbeit weniger Bürger
überzeugen als vor vier Jahren, allerdings sind gleichzeitig auch die
Erwartungen an eine unionsgeführte Landesregierung gesunken. 22
Prozent der Wahlberechtigten trauen der CDU zu, die anstehenden
Probleme und Aufgaben in der Regierung insgesamt besser anzupacken,
mehr als jeder Zweite bezweifelt dies.

Die Kritik an der Landesregierung bei gleichzeitig geringen
Erwartungen an eine CDU-geführte Landesregierung zeigt sich in
Mecklenburg-Vorpommern auch in den Kompetenzfeldern der Parteien. Die
CDU tut sich zumindest in den wirtschaftsnahen Politikfeldern
leichter als die SPD, sich als kompetentere Partei zu präsentieren.
In Fragen des Wirtschaftsstandortes und der Arbeitsplatzsicherung
liegt die Union laut Infratest dimap vor den Sozialdemokraten. Das
Gleiche gilt für die Verbrechens- und Kriminalitätsbekämpfung sowie
den Stopp der Abwanderung. Die SPD gilt im Nordosten dagegen bei der
Sicherung sozialer Gerechtigkeit als kompetenteste Partei, ebenso in
der Schul- und Bildungspolitik. Die Linke.PDS verfügt ähnlich wie die
SPD über ausgeprägte Kompetenzschwerpunkte in der Sozial-, Schul- und
Bildungspolitik, ohne allerdings an die Vertrauenswerte des
Regierungspartners heranzureichen.

Gäbe es die Möglichkeit, den Ministerpräsidenten direkt zu
bestimmen, würden sich 53 Prozent für den SPD-Amtsinhaber Harald
Ringstorff, 30 Prozent für den CDU- Spitzenkandidaten Jürgen Seidel
entscheiden. Damit erhöht sich gegenüber der Infratest dimap Umfrage
Anfang August der Vorsprung von Ringstorff deutlich.

Kein einheitliches Bild ergibt sich schließlich bei der Frage nach
der gewünschten Koalition nach der Landtagswahl. In der aktuellen
Stimmung kommen für die Regierungsbildung die Fortführung des
rot-roten Regierungsbündnisses (33 Prozent) sowie die Bildung einer
großen Koalition in Frage (32 Prozent). Eine Neuauflage des
Bündnisses zwischen CDU und FDP wie 1990 würden 24 Prozent
befürworten.

Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle:
Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben
und im Internet unter www.ndr.de/wahl abrufbar.

25. August 2006

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6561
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Rückfragen bitte an:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199


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