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Lausitzer Rundschau: Charisma eines Berti Vogts Philipp Lahm führt DFB-Elf als Kapitän nach Südafrika

Geschrieben am 28-05-2010

Cottbus (ots) - Eine Entscheidung ohne Glanz und ohne
Überraschungseffekt: Bundestrainer Joachim Löw hat Philipp Lahm zum
Kapitän für die Fußball-WM bestimmt - so wie es nach dem Ballack-Aus
zu erwarten war. Eine logische Entscheidung, weil Löw so den
Bayern-Block stärkt. Außerdem hatte er außer dem altgedienten
Miroslav Klose sowieso keine Alternative. Nun übernimmt also Lahm
jene Hauptverantwortung, die bei den vorherigen WM-Turnieren Jürgen
Klinsmann, Oliver Kahn oder eben Ballack getragen hatten. Allein
diese Aufzählung zeigt, woran es der deutschen Elf im Gegensatz zu
früheren Mannschaften fehlt: An einer Führungspersönlichkeit, die
intern anerkannt ist und gegenüber der Konkurrenz glaubhaft Stärke
demonstrieren kann. Bei allem Respekt vor Lahms interner
Kommunikation: Aber in der Außenwirkung hat er doch eher das Charisma
eines Berti Vogts - ein fleißiger Athlet, der seine Unscheinbarkeit
jedoch nie leugnen konnte und als WM-Kapitän 1978 die "Schmach von
Cordoba" mit zu verantworten hatte. Ganz im Gegenteil etwa zu Lothar
Matthäus, der die deutsche Elf 1990 mit viel Überzeugung zum Titel
geführt hatte. Genau jener WM-Titel scheint in weite Ferne gerückt.
Nicht weil Lahm kein guter Spieler wäre - nein, er ist sogar einer
der weltbesten Außenverteidiger und wird sich dieses Prädikat wohl
auch in Südafrika wieder zuverlässig erarbeiten. Doch Lahm steht eben
auch für die Farblosigkeit des DFB-Teams, das eigentlich nur eine
Chance hat: Systemfußball. Da ist der führende Kopf nicht ganz so
wichtig, vielmehr müssen alle Spieler taktisch fehlerlos über den
Rasen rotieren. Es ist Joachim Löw durchaus zuzutrauen, seine Elf mit
dieser Strategie so einzustellen, dass sie in allen Spielen auf
Augenhöhe mit dem Gegner antritt. Aber wenn es in den K.o.-Spielen um
alles oder nichts geht, kommt es dann doch auf die Stärke der
Führungsspieler an. Es ist Philipp Lahm zu wünschen, sich tatsächlich
in die Riege der Weltmeister-Kapitäne von Diego Maradona (1986,
Argentinien), Lothar Matthäus (1990, Deutschland), Carlos Dunga
(1994, Brasilien), Didier Deschamps (1998, Frankreich), Cafu (2002,
Brasilien) bis zu Fabio Cannavaro (2006, Italien) einreihen zu
können. Dann hätte Löws Entscheidung nämlich doch noch das, womit
derzeit nicht zu rechnen ist: einen glanzvollen Überraschungseffekt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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