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Greenpeace: Öl-Unfall in der Nordsee jederzeit möglich / Starke Ölverschmutzung bereits durch alltäglichen Förderbetrieb

Geschrieben am 27-05-2010

Hamburg (ots) - Die Öl- und Gas-Plattformen in der Nordsee sind
unfallgefährdet und für eine schleichende Verschmutzung der Nordsee
verantwortlich. Dies ist das Ergebnis eines aktuellen
Greenpeace-Beobachtungsfluges. An fünf Nordsee-Plattformen haben
Greenpeace-Experten große schwimmende Ölteppiche dokumentiert.
Greenpeace kontrollierte 25 der rund 400 Förderanlagen in der
Nordsee. Besonders risikoreich ist die Ölförderung des BP Konzerns
mit Förderschiffen westlich der Shetland-Inseln in über 400 Metern
Wassertiefe. Wie die aktuelle Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko
zeigt, sind die Risiken der Offshore-Ölförderung nicht kalkulierbar.
Greenpeace fordert daher, dass keine neuen Genehmigungen zur
Förderung von Öl und Gas in der Tiefsee erteilt werden.

"Eine Öl-Katastrophe wie im Golf von Mexiko kann sich auch in der
Nordsee jederzeit ereignen", sagt Meeresbiologe Christian Bussau von
Greenpeace. "Regelmäßig kommt es bereits zu Unfällen auf
Ölplattformen. Schlimmer als die Unfälle sind jedoch die chronischen
Ölverschmutzungen. Rund um die Uhr wird schon im Normalbetrieb Öl in
die Nordsee eingeleitet."

Letzten Zahlen der OSPAR (Oslo-Paris-Kommission zum Schutz des
Nordost-Atlantiks) zufolge, kam es im Jahr 2007 zu 515 Öl-Unfällen
auf Plattformen im Nordost-Atlantik. 3.907 Tonnen Öl traten dabei
aus. Zusätzlich wurden 9.596 Tonnen Öl durch den alltäglichen
Förderbetrieb eingeleitet. Die Plattformen fördern ein Gemisch aus
Öl, Gas und Wasser. Das Wasser wird vom Öl getrennt und als so
genanntes Produktionswasser ins Meer geleitet. Es enthält Restmengen
an Öl. Schadstoffe aus dem Öl können in die Nahrungskette gelangen
und sich beispielsweise in Würmern, Muscheln, Schlangensternen,
Fischen, Seevögeln und Meeressäugern anreichern.

Seit die Öl- und Gasreserven in der relativ flachen Nordsee nahezu
erschöpft sind, dringen Ölkonzerne in immer größere Tiefen und
arktische Regionen vor. Mit steigender Wassertiefe erhöht sich das
Risiko von Unfällen. So pumpt BP mit riesigen Förderschiffen, so
genannten FPSOs (Floating Production, Storage and Offloading), Öl aus
über 400 Meter Wassertiefe. Die Schiffe sind durch flexible
Steigleitungen mit dem Bohrloch verbunden. Am Meeresboden wird eine
vergleichbare Technik mit Bohrlochköpfen (wellheads) und
Sicherheitsventilen wie an der explodierten BP-Plattform im Golf von
Mexiko verwendet.

"Falls es hier zu einem Unfall kommt, kann kein Mensch das
Bohrloch erreichen", sagt Bussau. "Taucher können nur bis rund 200
Meter Tiefe arbeiten. Hier müsste, wie bisher erfolglos im Golf von
Mexiko, mit unbemannten Unterwasser-Robotern operiert werden."

Die stärksten Ölverschmutzungen hat Greenpeace bei den Plattformen
Ninian Southern, Ninian Central, Tiffany (Canadian Natural Resources
Limited), Dunlin (Fairfield Energy) und im Brent Feld (Shell)
festgestellt.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christian Bussau,
Tel. 0171-8780 805, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel.
0171-8706 647. Fotos der Ölverschmutzungen und BP-Förderschiffe
erhalten Sie unter Tel. 040-30618 376. Videomaterial unter Tel.
0175-5891 718, auch als Download vom ftp-Server. Internet:
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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