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Mehr Qualität, mehr Wettbewerb, weniger Bürokratie Verwaltungsrat des IKK-Bundesverbandes fordert eine an den Belangen der Versicherten und Arbeitgeber ausgerichtete Gesundheitspolitik

Geschrieben am 24-08-2006

Bergisch Gladbach (ots) - Der Verwaltungsrat des
IKK-Bundesverbandes hat auf seiner Sondersitzung in Berlin eine
Neujustierung der aktuellen Gesundheitspolitik gefordert. Eine
sinnvolle Gesundheitsreform müsse durch intelligente
Versorgungsmodelle die Behandlungsqualität für die Versicherten
verbessern, statt weniger Wettbewerb zu ermöglichen, und sie müsse
Bürokratie abbauen, statt neuen Verwaltungsaufwand zu produzieren. An
diesen Kriterien werden die Versicherten und Arbeitgeber die Reform
messen.

Der jetzt bekannte Arbeitsentwurf wie auch die Eckpunkte würden
diesen Kriterien aber nicht genügen. Die große Koalition habe ihr
eigenes Ziel nicht erreicht, die Finanzierungsgrundlagen der GKV
nachhaltig zu stabilisieren. Mit dem Zusammenspiel von
Gesundheitsfonds und Dachverband werde es eine Zentralisierung der
Gesundheitsversorgung geben, die die Versorgung der Versicherten
dauerhaft verschlechtern und verteuern werde. Denn die
Berücksichtigung von Versicherten- und Arbeitgeberinteressen, wie sie
jetzt in den Verwaltungsräten gegeben ist, fiele in diesem Modell
weg. Diese Maßnahmen zeichneten den Weg zu einer staatsmedizinischen
Versorgung wie auch zur Einheitskasse vor. "Ein solches Modell
widerspricht einer vernünftigen Wettbewerbsausrichtung und fördert
zudem bürokratische Strukturen anstatt diese abzubauen", erklärte
Rolf Wille, der Arbeitgebervertreter und Verwaltungsratsvorsitzender
des IKK-Bundesverbandes.

Auch der sich weiter verfestigende Abschied von der paritätischen
Finanzierung durch die zusätzliche Kopfprämie sei abzulehnen. "Diese
Kopfprämie wird den Wettbewerb um qualitativ gute Versorgung beenden
und stattdessen einen Leistungsverhinderungswettbewerb initiieren.
Zudem wird durch diese Konstruktion jeder medizinische Fortschritt
allein durch die Versicherten zu finanzieren sein", betonte der
Versichertenvertreter und Verwaltungsratsvorsitzende Hans-Jürgen
Müller.

Es bedürfe dringend einer deutlich größeren Vertragsfreiheit der
einzelnen Krankenkassen. Der Wegfall des Kontrahierungszwanges und
die Möglichkeit, kassenindividuelle Angebote für die Versicherten zu
verhandeln, seien Grundvorrausetzungen, um Effizienzen zu heben. Der
Verwaltungsrat des IKK-Bundesverbandes erhoffe sich eine gesteigerte
Wettbewerbsdynamik in der GKV mit attraktiven und innovativen
Versorgungsangeboten durch eine grundsätzliche Neuausrichtung des
Verhältnisses von Kollektiv- und Einzelverträgen. Nach Ansicht der
ehrenamtlichen Selbstverwaltung sei es so möglich, auf Dauer gut und
effizient arbeitende Kassen an ihren Angeboten und ihrem Preis zu
messen. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass Krankenkassen auch
weiterhin ihren Beitragssatz als den für die Kunden wahrnehmbaren
"Preis" selbst bestimmen könnten.

Ebenso brauche ein Wettbewerb um "mehr Versorgungsqualität"
bessere Gestaltungsspielräume als die Politik den Krankenkassen nach
den Eckpunkten zugestehen wolle. Die jetzt vorliegenden Ideen seien
kontraproduktiv und verschenkten wertvolle Möglichkeiten. Wenn
Gesundheitspolitik mit dem richtigen Ansatz anträte, die Versorgung
der Versicherten und insbesondere der Kranken auf dem neuesten
medizinischen Stand und zu der bestmöglichen Qualität zu sichern und
weiterzuentwickeln, dann müsse sie den Akteuren auch die Freiheiten
zugestehen, dies eigenverantwortlich zu organisieren.

Mit dem erklärten Willen zum Abbau von Bürokratie sei ein
richtiges Ziel benannt. Hierbei sei ein enger Maßstab anzulegen und
jede Maßnahme darauf hin zu überprüfen, ob durch sie die Bürokratie
wirklich abgebaut und somit Kosten verringert werden könnten.
Maßnahmen, die eher zu einem mehr an bürokratischem Aufwand führten,
seien abzulehnen, wenn sie nicht zugleich eine deutlich höhere
Versorgungsqualität mit sich brächten.

Diese Kriterien sollte die Bundesregierung nutzen, um die
Vorschläge der Eckpunkte zu einer Gesundheitsreform zu überprüfen und
an diesen Kriterien auszurichten.

Originaltext: IKK Bundesverb. d. Innungskrankenkassen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7359
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7359.rss2

Kontakt:
IKK Bundesverband
Pressesprecher: Joachim Odenbach
Tel.: (02204) 44-111
Fax: (02204) 44-455
e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de


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