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Vom Investitionsstau in die Sackgasse: Infrastruktur gefährdet Wirtschaftswachstum

Geschrieben am 18-05-2010

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Investitionen in
Transportinfrastruktur weltweit zu gering / 2030: Umweltkosten
treiben Logistikpreise in die Höhe / Öffentliche Hand kann
notwendigen Ausbau nicht alleine finanzieren

Weltweit wird zu wenig in den Ausbau der Transportinfrastruktur
investiert. Alleine mit einer Fortschreibung der weltweit jährlich
investierten etwa einer Billion US-Dollar kann der massiv steigende
Bedarf nach Verkehrswegen keinesfalls gedeckt werden. Dazu wäre
mindestens eine Verdopplung der derzeitigen Investitionen auf ca. 41
Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2030 erforderlich. Angesichts der
durch die Finanz- und Wirtschaftskrise notwendigen Sparmaßnahmen und
der deshalb zu erwartenden Einschnitte auch in den Budgets für den
Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur droht ein Kollaps vieler
Transportsysteme. Das zeigt eine aktuelle Studie der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) und des Supply Chain Management Institute (FMI) der European
Business School (IBS) zur Zukunft der Logistik. "Die weltweite
Logistik-Infrastruktur muss in den kommenden 20 Jahren massiv
ausgebaut werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden",
erklärt Klaus-Dieter Ruske, Leiter des Geschäftsbereichs Transport
und Logistik bei PwC. "Angesichts leerer Staatskassen müssen dringend
neue Finanzierungsmodelle genutzt werden."

Für den 2. Teil der Studienreihe "Transportation & Logistics 2030"
wurden im Auftrag von PwC 104 Branchenexperten aus 29 Ländern aller
Kontinente nach einer Echtzeit-Delphi-Methode zu den
wahrscheinlichsten Entwicklungen im Bereich Transportinfrastruktur
bis zum Jahr 2030 befragt.

Infrastruktur in Deutschland: veraltet und überlastet

Im Bereich Verkehrsinfrastruktur herrscht bei allen
Verkehrsträgern in Deutschland ein massiver Investitionsstau. Zwar
hat die Bundesregierung im Rahmen der Konjunkturprogramme und einer
Aufstockung der Mittel für Verkehrsinfrastruktur für 2009 und 2010
zwölf Milliarden Euro eingeplant, nach 2011 werden diese
voraussichtlich aber wieder auf ein unzureichendes Niveau von weniger
als zehn Milliarden Euro zurückfallen. "Die Erhaltungsinvestitionen
werden massiv unterschätzt. Ohne die dringend nötigen Investitionen
in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist das Wirtschaftswachstum
in Deutschland mittelfristig gefährdet", warnt Ruske.

Ohne private Investoren geht es nicht

Alternative Finanzierungswege werden angesichts leerer
Staatskassen an Bedeutung gewinnen. Vereinzelt tragen auch heute
schon Maut-Zonen in Innenstädten, wie zum Beispiel in London,
Stockholm oder Singapur, und landesweite Systeme wie die LKW-Maut in
Deutschland zur Finanzierung der Transportinfrastruktur und zur
Steuerung der Verkehrsflüsse bei. Bis 2030, so die Einschätzung der
befragten Experten, werden Maut-Systeme deutlich ausgebaut und die
Transportinfrastruktur stärker über die tatsächliche Nutzung
finanziert. Dabei werden auch Privatinvestoren immer häufiger in
Projekte eingebunden. Besonders in den Industrienationen werden
Public Private Partnerships (PPP), bei denen sich Privatinvestoren an
den Kosten für z. B. die Sanierung eines Autobahnabschnitts
beteiligen, anschließend aber auch an den Einnahmen aus der Maut
beteiligt sind, massiv zunehmen. Eine weitere denkbare
Finanzierungsvariante sind auch Modelle wie der "Bay Area Rapid
Transit" in San Francisco, der sich zu 50 Prozent aus Mauteinnahmen
und zu 50 Prozent aus Abgaben der Geschäfte finanziert, die von der
besseren Infrastruktur profitieren. Besonders erfolgsversprechend
seien PPPs jedoch bei neuen Projekten. "Es geht kein Weg daran
vorbei, mehr privates Kapital für die Finanzierung öffentlicher
Infrastruktur einzusetzen und die Privaten angemessen an Chancen und
Risiken der Investitionen zu beteiligen", betont Hansjörg Arnold,
PPP-Experte bei PwC.

Emissionshandel verteuert Logistik

Beim Ausbau der Transportinfrastruktur wird zukünftig der
Umweltschutz eine noch weitaus entscheidendere Rolle als heute
spielen. Profitable, aber umweltschädigende Infrastrukturgroßprojekte
werden nach Einschätzung der befragten Experten auch dann nicht mehr
durchsetzbar sein, wenn die Projekte ein erhebliches
Wirtschaftswachstum mit sich bringen. An Ideen beispielsweise zur
Reduktion der CO2-Emissionen durch den Warentransport mangelt es
dabei nicht. Faltbare Container zur Reduzierung von Leer-Transporten
und CO2-absorbierende Materialien für neue Straßen dürften in Zukunft
zur Verfügung stehen.

Das wachsende Umweltbewusstsein wird auch die Kosten der Logistik
erhöhen. Die Experten sind davon überzeugt, dass der Emissionshandel
nach dem Flugverkehr auch auf die Schifffahrt und weitere Bereiche
der Logistik ausgedehnt werden wird. Darüber hinaus halten sie es für
wahrscheinlich, dass auch die Betreiber von Logistik-Infrastruktur in
den kommenden Jahren nicht mehr nur für ihre unmittelbaren Kosten
aufkommen müssen, sondern ebenfalls in den Emissionshandel einbezogen
werden. "In Zukunft werden die Logistik-Unternehmen und die Betreiber
der Infrastruktur für die durch sie verursachten Emissionen zahlen
müssen", bestätigt Ruske.

Die Studie "Transportation & Logistics 2030. Volume 2: Transport
infrastructure - Engine or hand brake for global supply chains?"
können Sie kostenlos bestellen unter: www.pwc.de/de/transport

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,37 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 29 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Deals und Consulting (Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Stefan Bießenecker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 6265
E-Mail: stefan.biessenecker@de.pwc.com
www.pwc.de


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