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WAZ: Gefahr fürs Ehrenamt - Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 14-05-2010

Essen (ots) - Millionen Jugendliche empfinden ihre Freizeit in
Sportvereinen, Kirchengemeinden und organisierten Jugendtreffs als
eine "zweite Familie". Und Millionen Eltern fühlen ihre Kinder dort
gut aufgehoben. Man weiß, wo sie sind. Wissen sie auch, mit wem ihre
Kinder da sind? Seit Missbrauch ein Thema ist, macht sich eine
Atmosphäre des Misstrauens dort breit, wo Erwachsene junge Menschen
betreuen und erziehen. Sexueller Zwang wird nicht nur unter
Kirchendächern oder in Reform-Internaten vermutet. Er kann in
staatlichen Schulen vorkommen, unter der Dusche nach dem Sport oder
auf der Ferienfahrt kommunaler Träger. Weil er über Jahrzehnte
gesellschaftlich nur halbherzig geächtet war, weiß keiner, wie weit
eindeutige Straftatbestände tatsächlich verbreitet sind. Der Staat
hat bei der Aufsicht versagt. Heute noch fehlt ihm das Gefühl dafür,
wie der Schutzschirm aussehen muss: Seit Frühjahr sollen Lehrer und
hauptamtliche Helfer in Vereinen bei der Einstellung zwar ein
erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Gut so. So hätte
es längst sein sollen. Aber Berlin will die Regel wohl auf Millionen
Ehrenamtliche übertragen. Auch auf den Vater, der als Betreuer der
Ferienfreizeit einspringen will. Bis er sein Papier besorgt hat, wird
die Veranstaltung abgesagt sein. Solche Rigorosität würgt das
Ehrenamt ab.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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