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Neues Deutschland: zum Ökumenischen Kirchentag

Geschrieben am 13-05-2010

Berlin (ots) - Papst und Köhler machen Mut« lautete die
Überschrift einer Agenturmeldung zum 2. Ökumenischen Kirchentag in
München. Während das in Portugal weilende katholische
Kirchenoberhaupt sich mit einem schriftlichen Grußwort begnügte,
hatte sich das evangelische Staatsoberhaupt höchstselbst in die
bayerische Landeshauptstadt begeben, um dort eine Begrüßungsrede zu
halten. Auf einer religiösen Veranstaltung, wohlgemerkt, auch wenn in
zahlreichen Medien der Eindruck vermittelt wird, die ganze Nation
müsse daran teilhaben.  Damit dokumentierte der
Bundespräsident, dass eine klare Trennung von Staat und Kirche in
Deutschland nach wie vor nicht auf der Tagesordnung steht. Wie auch?
Hat doch die Verstrickung von Politik und Religion über ein Netz von
Staatskirchenverträgen und eine milliardenschwere Daueralimentierung
der Großkirchen eine weltweit beispiellose Perfektion erlangt. Was
sich bei der aktuellen Krise der katholischen Kirche als Falle
erweist. Denn die moralische Legitimation, die sich der Staat von den
Glaubenskonzernen erhofft, kann eine derart schuldbeladene
Institution kaum noch leisten. Hinzu kommt der Umstand, dass der
Staat selbst verzweifelt nach Wegen sucht, sein ramponiertes
politisches und wirtschaftliches Renommee aufzupolieren. Was Köhler
nach München trieb, war so vor allem der Wunsch nach
Schadensbegrenzung. Mutig wäre es, endlich das Bündnis von »Thron und
Altar« aufzukündigen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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