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Börsen-Zeitung: Die Skepsis kehrt zurück, Marktkommentar von Dieter Kuckelkorn

Geschrieben am 11-05-2010

Frankfurt (ots) - Lange hat das Freudenfeuerwerk an den Märkten
wegen des am Wochenende beschlossenen Rettungspakets für sämtliche
Peripheriestaaten der Europäischen Union (EU) nicht angehalten. Am
Dienstag war bereits alles vorbei: Der Euro, der am Montag noch über
1,30 Dollar kletterte, ist inzwischen wieder unter die Marke von 1,27
Dollar gefallen.

Zwar ist es den Regierungen der EU-Staaten gelungen, mit den
Maßnahmen einen Absturz der Gemeinschaftswährung und eine extreme
Ausweitung der Credit Spreads auf die Staatsrisiken der
EU-Peripherie, wie sie sich am Freitag abzeichnete, kurzfristig zu
verhindern. Dennoch reicht auch ein Paket im Volumen von 750 Mrd.
Euro nicht aus, um das Vertrauen der Marktteilnehmer
wiederherzustellen. So ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Euro
in den kommenden Wochen bis auf 1,15 oder 1,10 Dollar abrutscht und
dass sich die Credit Spreads langsam, aber sicher ausweiten.

An den Märkten macht man sich gleich in mehrerlei Hinsicht
erhebliche Sorgen. So wird befürchtet, dass durch das Rettungspaket
die Haushaltsdefizite in der Eurozone noch weiter steigen, während
die von den Maßnahmen profitierenden Länder eher weniger Anreize
spüren, ihre Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen.

Ein weiteres Problem sind die Konjunkturaussichten, die sich durch
die aktuelle Krise weiter verschlechtern. So hat die Ratingagentur
Moody's unter Verweis auf die konjunkturelle Lage weitere
Herabstufungen von Griechenland und Portugal angekündigt. Zudem ist
den Marktteilnehmern klar, dass das Rettungspaket nur für maximal
zwei Jahre ausreicht. Danach sind Staaten wie Griechenland in einer
ähnlich schwierigen Situation wie vorher - nur eben mit noch mehr
Schulden. Dies erklärt auch, warum es wohl nicht zu der erhofften
Annäherung der Renditen der Anleihen der Krisenländer und der als
sicherer Hafen dienender Bundesanleihen kommen wird.

Um das Vertrauen der Anleger in den Euro und die Staatsanleihen
aller EU-Mitgliedsländer wiederherzustellen, bedarf es eines ganz
großen Wurfs. Es gilt, die Regeln der EU vollständig zu reformieren,
sodass Defizitsündern wie Griechenland künftig das Handwerk gelegt
werden kann. Solange dies nicht erfolgt, wird an Europas
Kapitalmärkten keine Ruhe einkehren.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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