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UMIT-Studie: Neue Strategie zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in Deutschland

Geschrieben am 11-05-2010

Verbesserte Effektivität und Effizienz, Verringerung von unnötigen
Risiken

Hall in Tirol (ots) - Im Rahmen eines Health Technology
Assessments, welches vom Deutschen Institut für Medizinische
Information und Dokumentation (DIMDI) / Bundesministerium für
Gesundheit in Auftrag gegeben wurde, hat das Institut für Public
Health, Medical Decision Making und Health Technology Assessment der
Health & Life Sciences Universität UMIT unter der Leitung von
Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert eine medizinische Entscheidungsanalyse
und Kosten-Nutzen-Bewertung des Einsatzes des HPV-Testverfahrens zur
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs im Vergleich zum herkömmlich
angewandten zytologischen Verfahren nach Papanicolaou für den
deutschen Gesundheitskontext durchgeführt.

In Zusammenarbeit mit deutschen Klinikern und Tumorregistern sowie
einem internationalen Expertenpanel ist es ihnen gelungen, ein
Computersimulationsmodell für den natürlichen Erkrankungsverlauf und
die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln und zur
Untersuchung und Bewertung unterschiedlicher Vorgehensweisen in der
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs einzusetzen.

"Die Ergebnisse unserer Kosten-Nutzen-Bewertung zeigen, dass die
HPV-basierte Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs
gemessen an relevanten Langzeitendpunkten wie vermiedenen Krebsfälle
und Lebenserwartung der aktuell eingesetzten Zytologie überlegen ist
und kosteneffektiv eingesetzt werden kann, wenn sie in mindestens
zweijährigen Untersuchungsintervallen durchgeführt wird", erklärt Dr.
Gaby Sroczynski M.P.H., die am Institut die Forschungsgruppe Medical
Decision Making leitet und die Studie koordinierte. In der
Modellrechnung erzielte ein HPV-basiertes Screening alle zwei Jahre
bei gleicher Teilnahmerate der Frauen praktisch denselben Effekt wie
das jährliche zytologische Screening.

Das derzeitig praktizierte Screening zur Früherkennung von
Gebärmutterhalskrebs weise in verschiedenen Bereichen Mängel auf, so
Sroczynski. Diese führen dazu, dass die Wirksamkeit der Früherkennung
suboptimal sei, dass vermeidbare Risiken nicht ausreichend
ausgeschlossen würden und dass es zu unnötig hohen
Ressourcenverbräuchen und Kosten komme. Derzeit wird in Deutschland
ein jährliches Screeningintervall empfohlen (in den meisten anderen
Ländern ein zwei- bis fünfjähriges Intervall). Die Testsensitivität
und die Teilnahmerate an der Früherkennungsuntersuchung sind sehr
niedrig.

"Das wichtigste Ergebnis unserer Studie ist, dass heute
intelligentere und schonendere Früherkennungsstrategien das Risiko
unnötiger invasiver Eingriffe reduzieren können ohne dabei an
Wirksamkeit zu verlieren und ohne erhöhte Kosten zu verursachen.
Wichtig ist nun, bei den Frauen Verständnis und Akzeptanz für die
neue Strategie zu fördern", so Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert, der
Leiter dieser Studie.

Die Studienergebnisse wurden bereits auf internationalen und
deutschen wissenschaftlichen Tagungen vorgestellt und mit einem
Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie
(DGGÖ) ausgezeichnet.

Das Institut für Public Health, Medical Decision Making und Health
Technology Assessment der Tiroler Health & Life Sciences Universität
UMIT besteht seit 2005. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts
liegen in den Public-Health-Bereichen Früherkennung und Evaluation
von populationsbezogenen Gesundheitsmaßnahmen. Im Bereich Public
Health Decision Making, Health Technology Assessment (HTA), und
gesundheitsökonomische Evaluation der Früherkennung von
Gebärmutterhalskrebs ist das Forscherteam bereits seit Jahren im
deutschsprachigen Raum führend und kooperiert dabei mit anderen
Institutionen aus den Bereichen Zytologie, Gynäkologie, Epidemiologie
und Cochrane Zentren.

Rückfragehinweis:
mailto:hannes.schwaighofer@t-c-c.at, Tel: 0664 4618201

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/4200/aom

Originaltext: Universität UMIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56293
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