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FZ: Die Angst vor dem Wandel Kommentar der "Fuldaer Zeitung" zur Wahl in Großbritannien

Geschrieben am 07-05-2010

Fulda (ots) - Es muss sie in der Einsamkeit der Wahlkabine
überfallen haben, als sie ganz mit sich und dem Stimmzettel alleine
waren: die unheimliche Ahnung, dass ein Kreuz für die
Liberaldemokraten vielleicht doch zu gewagt wäre. Dabei wünschten
sich die Briten laut Umfragen den Wechsel. Der beispiellose
Popularitätssprung der Liberaldemokraten im Wahlkampf geschah doch
gerade, weil sie eine "andere Politik" versprachen. Doch dann bekamen
die Briten es mit der Angst zu tun und verweigerten den Liberalen ein
Mandat für deren Reformprogramm. Anders ist es nicht zu erklären,
dass die "LibDems" gerade einmal ein Prozent mehr an Stimmen
einfuhren und jetzt dennoch weniger Abgeordnete als beim letzten
Wahlgang stellen.

Dennoch macht sie das nur auf dem Papier zum Wahlverlierer. In der
neu aufgemischten politischen Landschaft dürfen sie jetzt das
Zünglein an der Waage sein. Denn die Konservativen sind zwar klarer
Wahlgewinner, aber es reicht nicht für eine absolute Mehrheit. Und
Nick Clegg, der Chef der Liberalen, hat bereits enthüllt, wem er das
erste Zugriffsrecht auf die Macht zugestehen will. Die Konservativen,
erklärte er, hätten sowohl den größten Stimmenanteil als auch die
meisten Sitze.

Allerdings habe die Wahlnacht demonstriert, wie sehr das
Mehrheitswahlrecht den Volkswillen verzerrt, setzte Clegg nach. Ohne
eine "umfassende und wirkliche Reform des zerbrochenen politischen
Systems" könne es keinen Weg vorwärts geben. Genau diese Forderung
wird Tory-Chef David Cameron wohl die größten Bauchschmerzen
bereiten. Eine Änderung hin zum Verhältniswahlrecht würde die
Konservativen langfristig entscheidend schwächen. Gordon Brown
scheint die Situation derweil zu genießen. Immerhin darf der
Labour-Chef zunächst Premier bleiben.

Einen Wechsel wollten die Briten in dieser Wahl schon, aber bitte
keinen zu radikalen. Jetzt haben sie eine Situation geschaffen, in
der zumindest eines radikal anders ist: So schnell wie sonst werden
sie nicht erfahren, wie die neue Regierung aussieht. Und die könnte
am Ende anders ausfallen, als man es sich in der Wahlkabine
vorstellte.

Originaltext: Fuldaer Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79740
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79740.rss2

Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Bernd Loskant
Telefon: 0661 280-445
Bernd.Loskant@fuldaerzeitung.de


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