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Der Tagesspiegel: Kassenärztliche Bundesvereinigung will Arztpraxen in Städten aufkaufen, um Mediziner aufs Land zu bekommen

Geschrieben am 05-05-2010

Berlin (ots) - Um mehr Ärzte aufs Land zu bekommen, will die
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Zahl der Arztsitze in
Ballungszentren verringern. "Wir müssen Anreize schaffen, um die
Versorgungsplanung wirklich flexibel gestalten zu können", sagte der
KBV-Vorsitzende Andreas Köhler dem Berliner "Tagesspiegel"
(Donnerstagausgabe). "Dazu kann es gehören, dass in einer
überversorgten Region eine Kassenärztliche Vereinigung die Praxis
eines Arztes aufkauft." Denkbar sei dies etwa, wenn Mediziner für
ihre Praxis keinen Käufer fänden oder keinen adaquäten Preis erzielen
könnten, sagte Köhler. Gleichzeitig müssten die Kassenärztlichen
Vereinigungen dann aber auch "in unterversorgten Gebieten
Eigeneinrichtungen gründen dürfen". Gesundheitsminister Philipp
Rösler (FDP) hatte vorgeschlagen, in Ballungszentren künftig nicht
mehr jede frei werdende Praxis wiederzubesetzen. Da der Praxisverkauf
für Ärzte aber wichtiger Bestandteil der Altersversorgung ist, hatten
Ärzteverbände dies heftig kritisiert und vor "Quasi-Enteignung"
gewarnt. Als Grund für den Ärztemangel auf dem Land nannte Köhler die
schlechtere Infrastruktur, die Belastung durch Nachtdienste und nicht
angemessene Bezahlung. "Ich verstehe den Ärger von Landärzten, die
pro Hausbesuch 46 Euro bekommen und dann die Rechnung eines Klempners
erhalten, der ihren Abfluss repariert hat", sagte er. Kritik an einer
Benachteiligung der Hausärzte in den für die Honorarverteilung
zuständigen Gremien der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) wies
Köhler jedoch zurück. "Ein Griff in die Taschen der Hausärzte durch
Fachärzte findet nicht statt", sagte er. Zudem habe man die Position
der Allgemeinmediziner "beständig gestärkt". Elf der insgesamt 17
KVen hätten inzwischen einen Hausarzt als Vorsitzenden. Auch an den
Universitäten gebe es Versäumnisse, sagte Köhler. "Da macht man
lieber Grundlagenforschung als angehenden Ärzten zu erklären, wie
ambulante Versorgung funktioniert." Außerdem gebe es "viel zu wenig
Lehrstühle für Allgemeinmedizin".

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Originaltext: Der Tagesspiegel
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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