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Es ist fünf vor zwölf in der EU! / Deutsch-Griechisches Manifest für Europa / Gegen nationalistische Hetze und ökonomische Beschränktheit

Geschrieben am 05-05-2010

Berlin/Athen (ots) - Die Präsidenten der Europäischen Bewegung in
Deutschland und Griechenland, Dr. Dieter Spöri und Michalis
Angelopoulos erklären zur aktuellen Lage in Griechenland und Europa:

"Die seit Monaten anhaltende Spekulation gegen den Euro ist nicht
nur eine ungeheure finanz- und währungspolitische Herausforderung.
Sie ist darüber hinaus eine existenzielle Gefährdung des europäischen
Integrationsprozesses. Manche Begleitumstände in der Debatte um die
Finanzkrise Griechenlands haben in den letzten Wochen erschreckend
dumpfe nationalistische Vorurteile sowie unglaublich ökonomische
Beschränktheit aufbrechen lassen.

Wir, die Präsidenten der Europäischen Bewegung in Deutschland und
Griechenland, warnen mit aller Entschiedenheit davor, dass die Fehler
der Politik in der Vergangenheit und die daraus resultierende
Währungsspekulation gegen Griechenland weiter zu hetzerischen
Attacken in Teilen der Medien missbraucht werden.

Kein Wunder, dass dieser Kotau vor dumpfer Hetze auch in
Griechenland parallel zu genau so emotionalen wie stupiden
Gegenreaktionen in Politik und Medien führt: Diese Saat eines neu
aufbrechenden anti-europäischen Nationalismus belastet damit nicht
nur das Klima zwischen Deutschland und Griechenland, sondern könnte
im Zuge der internationalen Finanz- und Währungskrise sehr schnell
auf andere Länder übergreifen und so die mentale Grundlage der EU
zerstören. Wir appellieren deshalb nicht nur an die Politik, sondern
auch an alle Medien, angesichts dieser Tendenzen ihre Verantwortung
für die europäische Idee wahrzunehmen.

Es ist fünf vor zwölf in Europa!

Wir fordern die nationale und europäische Politik auf, nach den
kurzfristigen Stabilisierungsmaßnahmen für den Euro endlich mit
voller Konsequenz die notwendigen Reformen der internationalen
Finanzmärkte umzusetzen, so wie sie in unzähligen EU- und G20-Gipfeln
seit Ausbruch der Krise im September 2008 angekündigt wurden. Wenn
der bisher unbegrenzten Spekulation von Hedge-Fonds,
Investment-Banken und privaten Rating-Agenturen nicht endlich durch
eine strenge Regulierung der Märkte der Boden entzogen wird, bringen
die jetzt anvisierten Stabilisierungsmaßnahmen für die Euro-Zone und
die Verbesserungen des europäischen Stabilitätspakts nur eine kleine
zeitliche Atempause, nach der auch andere Länder Opfer der
Euro-Spekulation werden können. Der Euro als Kern der ökonomischen
Stärke eines europäischen Binnenmarkts mit über 500 Millionen
Menschen wird darunter zerbrechen.

Die Mitgliedstaaten der EU und insbesondere der Eurozone sind eine
politische und wirtschaftliche Schicksalsgemeinschaft. Deutschland
und Griechenland, aber auch alle anderen Mitglieder der EU hatten und
haben riesige politische wie wirtschaftliche Vorteile durch die
europäische Integration. Ohne diese Einsicht droht ein Zerfall der
EU. Die europäischen Länder würden zum Spielball der Weltpolitik.
Deshalb müssen jetzt alle verantwortlichen Politiker in Europa
entschlossen den politischen Rahmen für die Finanzmärkte
reformieren. Sie dürfen sich nicht nationalistischen Medienkampagnen
beugen, sondern sie müssen offensiv die Europa-Flagge der Aufklärung
und der ökonomischen Rationalität zeigen."

Originaltext: Netzwerk Europäische Bewegung Deutschl.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58134
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58134.rss2

Pressekontakt:
Christoph Linden, christoph.linden@europaeische-bewegung.de
+49-30-303620-110, www.europaeische-bewegung.de


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