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WAZ: Dänischer Rettungsdienst drängt auf deutschen Markt

Geschrieben am 05-05-2010

Essen (ots) - Europas größter privater Rettungsdienst-Konzern
drängt nach Deutschland. Die dänische Falck-Gruppe will in
Nordrhein-Westfalen Fuß fassen und verhandelt mit Kommunen, um in
Konkurrenz zu Feuerwehr, Rotem Kreuz, Malteser, Johanniter oder
Arbeitersamariterbund Not- und Unfalleinsätze zu fahren. Das
bestätigte ein Sprecher des Falck-Konzerns gegenüber den Zeitungen
der WAZ-Mediengruppe (Mittwoch-Ausgabe).

Auch bei Industriebetrieben will das Unternehmen um die Übernahme
der Aufgaben der Werksfeuerwehr werben. Falck ist mit einer Milliarde
Euro Umsatz, 1000 Rettungswagen und 16 000 Mitarbeitern in sieben
EU-Ländern präsent - und teilweise Marktführer. Durch ein Urteil des
Europäischen Gerichtshofes in der letzten Woche, das Privatisierungen
nicht ausschließt, erhofft sich der Kopenhagener Konzern Rückenwind
für die Pläne.

Die Dänen versichern, dass sie die Wohlfahrtsorganisationen nicht
mit Billigangeboten vom Markt drängen wollen. "Wir werden uns an
Tarifverträge und Arbeitszeitregeln halten und weder mit
Dumpingpreisen noch mit Dumpinglöhnen arbeiten", sagte Falck-Sprecher
Christoph Lippay. Deutsche Rettungssanitäter wie auch Ehrenamtliche
sollen übernommen werden, wenn die Dänen Ausschreibungen von Städten
und Gemeinden in NRW gewinnen. Die Möglichkeit, finanziell stark
bedrängten Kommunen und den Krankenkassen preiswertere Leistungen
anbieten zu können, sieht das Unternehmen durch rationelleres
Management. Es könne Rettungswagen in größerer Stückzahl und zu
besseren Rabatten kaufen als die Kreisverbände der
Wohlfahrtsverbände. Auch sei es beim Personaleinsatz flexibler.

Der deutsche Rettungsdienst-Markt gilt mit täglich 30 000
Blaulicht-Einsätzen und einem Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro
als attraktiv. Dennoch warnen Politiker vor weitergehenden
Privatisierungen. Achim Barchmann, Berichterstatter der
SPD-Bundestagsfraktion: "Rettungsdienste sind eine besondere
Dienstleistung und müssen auch regional verwurzelt bleiben. Sie
fallen nicht unter das allgemeine Wettbewerbsrecht". Anders der der
FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Ackermann: "Seit mehr als zwei
Jahrzehnten bemühen sich Gesundheitspolitiker fast aller Parteien um
mehr Wettbewerb auf dem Gesundheitsmarkt". Weitgehend außen vor
geblieben sei bis heute der Rettungsdienst. Dies sei falsch.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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