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Mitteldeutsche Zeitung: Lage in der Eurozone IWH-Chef: Deutsches Krisenmanagement "miserabel" - "Nordischer Euro" als Notfallplan

Geschrieben am 03-05-2010

Halle (ots) - Der hallesche Ökonom Ulrich Blum hat das
Krisenmanagement der Bundesregierung in der Griechenland-Krise scharf
attackiert. "Es ist miserabel. Kanzlerin Angela Merkel hat versucht,
zwischen zwei Welten zu lavieren", sagte der Präsident des Instituts
für Wirtschaftsforschung (IWH) der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). Merkel habe unter dem
Druck der Finanzmärkte und dem Einfluss des Maastricht-Urteils
gestanden, das europäische Transfers ausschließt. Merkel habe dann
signalisiert, "dass wir helfen, wenn es wirklich schlimm kommt. Und
nun testet der Markt: Ab wann ist es denn schlimm?"

Wenn sich die Krise der Eurozone ausweitet, dann werde es am Ende
weitreichende Konsequenzen geben. "Wenn das so weiter geht, wird es
im schlimmsten Fall einen nordischen Euro geben", so Blum. "Bei einem
nordischen Euro könnten neben Deutschland die Skandinavier, Holland,
Belgien, Frankreich und Österreich mitmachen." Eine Rückkehr zur
D-Mark schloss Blum aus. "Die D-Mark würde rund 20 Prozent über dem
jetzigen Euro liegen - damit wäre wären erhebliche Teile des Exports
auf einen Schlag abgewürgt", sagte der Wirtschaftswissenschaftler.

Blum kritisierte, dass die deutsche Politik das Maastricht-Urteil
des Bundesverfassungsgerichts "nie in Politik umgesetzt" habe.
"Hätte sie das getan, wäre schon vor Jahren das Finanzgebaren in
Griechenland durch die Politik unter Druck gesetzt worden, nicht erst
heute durch die Märkte", so der 56-Jährige. Nun sei aber die gesamte
griechische Wirtschaftsstruktur "letztlich verbogen, mit einem
doppelten Defizit - im Budget und im Außenhandel". Die dortige
Wirtschaft müsse massiv umstrukturiert werden - bei gleichzeitigen
Kürzungen. "Das wird wie ein kalter Entzug nach einem lang
anhaltenden Doping", sagte Blum dem Blatt.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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