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LVZ: DGB-Chef Sommer: SPD werde noch sehr lange am Erbe von Schröders Agenda-Politik zu tragen haben

Geschrieben am 22-04-2010

Leipzig (ots) - DGB-Chef Michael Sommer hat der SPD noch "eine
lange Zeit" prophezeit, die vergehen werde, ehe sie die
Hinterlassenschaft der von SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder zu
verantwortende Politik der Agenda 2010 beseitigt haben werde. In
einem Video-Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(www.lvz-online.de / Donnerstag-Ausgabe) sagte Sommer: "Das Erbe der
Agenda-Zeit ist ein schwerwiegendes. Für die SPD selbst, sie wird
lange dafür brauchen, sich von diesem Erbe zu erholen. Für diese
Gesellschaft gilt das erst recht. Die Tatsache, dass zu den
schlimmsten Erblasten dieser Agenda-Zeit der prekäre
Beschäftigungssektor und der Niedriglohnsektor gehört, der ist
einfach zu konstatieren."

Die arbeitenden Menschen bräuchten einen Rahmen, in dem sie
arbeiten und in dem sie ihre Zukunft planen könnten. "Das ist durch
diese Agenda-Zeit wesentlich zerstört worden", meinte Sommer. Das
Argument, durch die Arbeitsmarkt-Flexibilisierung seien 1,5 Millionen
neue Arbeitsplätze entstanden, wies Sommer in dem Interview zurück:
"In dieser Zeit sind fünf, sechs Millionen prekäre
Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Viele Menschen in diesem Land
wissen überhaupt nicht mehr, was anständige Arbeitsverhältnisse
sind." Dafür hätten die Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl auch
die Quittung erhalten. "An dieser Art und Weise der Politik ist
nichts zu verherrlichen."

Er nehme zur Kenntnis, dass der neue SPD-Parteivorsitzende Sigmar
Gabriel diesen Kurs "offensichtlich teilweise rückgängig machen
will". Wie durchgreifend das sein werde, müsse man aber erst einmal
abwarten. "Auch da gilt die alte Weisheit meiner Mutter: Eine
Schwalbe macht noch keinen Sommer", meinte DGB-Chef Michael Sommer.
Sigmar Gabriel sei jemand, "der sicherlich die Verbindungslinien zu
den Gewerkschaften sucht und weiß, dass man als Partei der kleinen
Leute nur agieren kann, wenn man mit der Interessenvertretung der
kleinen Leute zusammenarbeitet", lobte Sommer. "Ich habe ihm sehr
bewusst eine offene und positive Zusammenarbeit angeboten. Bislang
hat er dieses Angebot auch angenommen. Und nun schauen wir mal, wie
sich die SPD insgesamt entwickelt."

Das komplette Interview als Video und im Wortlaut ist zu finden
unter: www.lvz-online.de

Für technische Rückfragen (sendefähige O-Töne/Videomitschnitt):
dispoberlin@azmedia.de

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


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