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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema "50 Jahre Pille":

Geschrieben am 21-04-2010

Bielefeld (ots) - Als die Antibabypille 1960 auf den Markt kam,
hat sich wohl kaum jemand vorstellen können, dass es 50 Jahre später
für 120 Millionen Frauen selbstverständlich ist, durch die Einnahme
einer Pille eine Schwangerschaft zu verhindern. Damit hat ihr
Erfinder Carl Djerassi Sex von der Fortpflanzung abgekoppelt und
Paaren eine bis dahin ungekannte Freiheit geschenkt. Obwohl es auch
andere Verhütungsmethoden gibt, hat die Pille mittlerweile einen
hohen Stellenwert. Sie sorgt im wahrsten Sinne des Wortes für
Sicherheit. Durch sie können Frauen oder Paare selbst bestimmen, wann
für sie die richtige Zeit für ein Kind ist. Denn nur wer bereit ist,
die Verantwortung für ein neues Leben zu übernehmen, kann diese
Aufgabe auch gut erfüllen. Für eine andere Frau mag die Pille dagegen
kein Thema sein, weil für sie der Zeitpunkt des Kinderkriegens keine
Rolle spielt oder sie einen Eingriff in die Natur ablehnt. Trotzdem
sollte diese Frau die andere nicht verurteilen, denn beide haben gute
Gründe. Kritik an der Pille kommt vor allem von der katholischen
Kirche. So hat Papst Benedikt XVI erst 2008 die Ablehnung jeglicher
Form von hormoneller Empfängnisverhütung bekräftigt. Ob diese
Einstellung zeitgemäß ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig ist aber vor allem, dass die Einnahme der Pille, auch wenn
sie mittlerweile so selbstverständlich ist, nicht leichtsinnig
erfolgen sollte. Mit der Einnahme ist eine Verantwortung gegenüber
dem Körper verbunden. Die Risiken, wie das einer Thrombose oder einer
Embolie, sollten ernst genommen werden. Für Raucherinnen, erst recht
wenn sie älter als 30 sind, sollte die Pille ohnehin tabu sein. Die
relative sexuelle Freiheit, die natürlich nicht den Schutz vor Aids
und Geschlechtskrankheiten mit einschließt, genießen auch die Männer.
Doch es sind in der Regel die Frauen, die die Kosten für die Pille
tragen. Und die sind - gerade für junge Frauen - recht hoch. Eine
Dreimonatspackung kostet je nach Präparat durchschnittlich 30 Euro.
Klar, Freiheit hat ihren Preis, aber warum sollten sich Männer nicht
auch an den Kosten beteiligen und somit eine Mitverantwortung für die
Verhütung übernehmen? Und dann ist da noch die so genannte Pille für
den Mann, an der immer mal wieder geforscht wird. Wissenschaftler
sagen, dass die Testosteronspritze weniger Nebenwirkungen als die
Pille für die Frau hat. Außerdem würde sie den Mann stärker in die
Pflicht nehmen. Doch ob sich die Hormonspritze durchsetzen würde, ist
fraglich - vor allem aus weiblicher Sicht. Wenn die Verantwortung für
die Verhütung in den Händen des Mannes liegt, muss sich die Frau
tausendprozentig auf ihren Partner verlassen können. Denn im Zweifel
ist sie es, die Verantwortung für das neue Leben trägt. Die aus der
Hand zu geben ist zwar ein immenser Vertrauensbeweis, aber - vor
allem für junge Menschen in jungen Beziehungen - ein Wagnis mit
ungewissem Ausgang.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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