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WAZ: Rabattverträge in der Medizin - Eine Kleckersumme. Kommentar von Daniel Freudenreich

Geschrieben am 30-03-2010

Essen (ots) - Millionen Patienten müssen sich wegen der neuen
Rabattverträge auf andere Medikamente einstellen. Aus medizinischer
Sicht ist dagegen in der Regel nichts einzuwenden, da die Wirkstoffe
des alten und des neuen Präparats identisch sind.Dennoch sind
Rabattverträge unheilvoll. Sie verunsichern den Patienten. Gestern
gab es eine grüne Tablette, künftig eine rote - was banal klingt, ist
für ältere, womöglich demente Patienten eine schwierige Umstellung.

Gesundheitsminister Rösler hat Recht, wenn er die Rabattverträge
aufweichen will. So sollen Versicherte künftig ihr bisheriges
Medikament und nicht das rabattierte erhalten können. Damit gibt
Rösler den Patienten mehr Spielraum und riskiert, dass die
Preisnachlässe der Pharmaindustrie für die Krankenkassen geringer
ausfallen. Das ist verschmerzbar.

Nach Schätzungen kann die Gesetzliche Krankenversicherung 2010
eine Milliarde Euro durch Rabattverträge einsparen. Angenommen, es
wären künftig 300 Millionen Euro weniger, dann wäre dies angesichts
der 32 Milliarden Euro an Gesamtausgaben für Medizin eine
Kleckersumme, die auf die Kassenbeiträge allenfalls minimale
Auswirkungen hätte. So viel sollte Patientenfreiheit schon wert sein.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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