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WAZ: Kinderschutzbund ist für Löschen und Sperren / Präsident Hilgers warnt im WAZ-Gespräch davor, in der Debatte um Kinderpornografie das Wichtigste aus den Augen zu verlieren - die Opfer

Geschrieben am 30-03-2010

Essen (ots) - Im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet fordert
der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes von der
Bundesregierung ein "pragmatisches und rigoroses" Vorgehen, das sich
allein "am Wohl der Kinder orientiert". Im Gespräch mit den
Zeitungen der WAZ-Gruppe (Mittwochausgabe) trat Heinz Hilgers mit
Blick auf den jüngsten Vorstoß der Europäischen Union dafür ein, die
Instrumente "Löschen" und "Sperren" nicht als Gegensätze zu
begreifen. "Ich halte es für richtig, Kinderpornografie im Internet
überall da zu löschen, wo man es kann. Wo man nicht löschen kann,
weil das Material auf Computer-Servern im Ausland vorgehalten wird,
bin ich für Sperren. Beides muss zusammen genutzt werden", sagte
Hilgers. Er reagierte damit auf die innenpolitische Kontroverse, die
sich nach dem Vorstoß von EU-Kommissarin Cecilia Malmström
entwickelt hat. Während die Schwedin auf ein EU-weites
Internet-Sperrgesetz baut, hält Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) das Prinzip Löschen für das
geeignetere Mittel. Aus Sicht der Liberalen-Politikerin führten
Sperren "zu einem großen Vertrauensschaden bei den Internetnutzern".
Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers sieht das anders. "Ich habe
gelernt, dass man solche Sperren umgehen kann. Wer das tut, macht
sich strafbar und kann sich nicht mehr herausreden. Das ist auch
etwas wert." In der Debatte fehle der Blick auf die Opfer: "Niemand
von uns kann ermessen, was ein Kind erleidet, wenn es zu
pornografischen Zwecken missbraucht wird." Bedenken, das Löschen und
Sperren solcher Seiten könne mittelfristig in eine Zensur des
weltweiten Internets münden, hält Hilgers für falsch gewichtet.
"Wenn es um die Freiheit im Internet geht, ist bei vielen die Angst
vor Einschränkungen größer als die Bereitschaft zu einem effektiven
Kinderschutz. Kinderpornografie ist aber das absolut falsche Thema,
um für die Freiheit im Internet zu kämpfen."

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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