(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Medwedew und Putin sprechen von Krieg gegen Terroristen = Von Wolfgang Radau

Geschrieben am 30-03-2010

Düsseldorf (ots) - Perfider geht's kaum: An zwei Umsteigestationen
der Moskauer Metro, die frühmorgens Millionen Menschen zur Arbeit
bringt, zündeten Terroristen gestern zwei verheerende Sprengsätze.
Beide am Körper von scheinbar harmlosen Frauen verborgen. Beide zur
Explosion gebracht mit einem Allerwelts-Handy. Die Ermittler glauben,
die Handschrift zu kennen: tschetschenische Terroristen.
Dass im Nordkaukasus ein blutiger Unabhängigkeitskrieg geführt wird,
obwohl offiziell russische Truppen vor einem Jahr Tschetschenien
verlassen haben, gehört zu den Nachrichten, die in der Regel nicht
bis zu den gewöhnlichen Russen durchdringen. Auch nicht, dass
weiterhin russische "Sicherheitskräfte" vor Ort agieren und jüngst
Dutzende von islamistischen Extremisten getötet haben. Und schon gar
nicht, dass daraufhin die Separatisten vom Kaukasus geschworen haben,
ihren Krieg ins Herz Russlands zu tragen. Vermutlich nicht von
ungefähr wählten die Drahtzieher der Anschläge vom Montag die
Metro-Station Lubjanka als ein Ziel ihres Attentats. Im
Lubjanka-Gebäude, der früheren Zentrale des sowjetischen
Unterdrückungsapparates KGB, hat heute der Geheimdienst FSB seinen
Sitz, der den russischen Kampf im Kaukasus steuert.
Die Menschen in der Zehn-Millionen-Metropole waren gestern zunächst
verunsichert. Der Schock vom folgenschweren Anschlag auf den
Newski-Express Moskau-St.Petersburg im vergangenen November sitzt
noch tief. Am Mittag sprach dann Russlands Führung starke Worte.
Präsident Medwedew kündigte an, die Streitkräfte würden "ohne Zögern
und bis zum Ende den Krieg gegen den Terror führen". Premier Putin
versprach, die Terroristen würden "ausgelöscht".
Kein falsches Mitleid mit menschenverachtenden Terroristen - aber was
da aus dem Kreml verlautet, lässt nichts Gutes ahnen. Mit einem
erneuten Einmarsch russischer Truppen lässt sich nicht heilen, was
den Menschen in den Kaukasusrepubliken jahrzehntelang an
Menschenrechtsverletzungen zugefügt worden ist. Krieg als Mittel der
Politik ist in unserer Zeit untauglich. Das sollte man inzwischen
auch in Russland so sehen. Immerhin hat der letzte
Tschetschenien-Krieg, der erst 2009 zu Ende gegangen ist, rund 13 000
junge russische Soldaten das Leben gekostet.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

259979

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Reformschule Birklehof bestätigt Missbrauchsfälle Berlin (ots) - Berlin - An der Reformschule Birklehof in Hinterzarten im Schwarzwald sind in den 50er Jahren drei Lehrer im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen entlassen worden. Das berichtet der in Berlin erscheinende "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Angaben von Schulleiter Christof Laumont. In einem Fall sei dies wohl aufgrund einer Annäherung an eine oder mehrere Schülerinnen geschehen. In einem zweiten Fall soll es demnach zu einer Annäherung an einen oder mehrere Schüler und im dritten Fall zu einer Annäherung mehr...

  • Generalsekretär der Welthungerhilfe fordert mehr Engagement Deutschlands für Haiti Bonn (ots) - 30.03.2010. Die Welthungerhilfe hat die Bundesregierung im Vorfeld der Geberkonferenz am 31.3. aufgefordert, sich mehr für Haiti zu engagieren. Stellungnahme von Generalsekretär Wolfgang Jamann: "Haiti steht nach dem Erdbeben vom 12. Januar 2010 vor einer großen Herausforderung. Das Land sollte die Chance auf einen Neubeginn bekommen. Das Schicksal der Menschen in einem der zehn schlimmsten Hungerländer weltweit darf der internationalen Gemeinschaft nicht gleichgültig sein." Jamann forderte: "Entscheidend ist nicht mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkel in der Türkei Bielefeld (ots) - Überraschungen hat es nicht gegeben, aber sie waren auch nicht zu erwarten: Beim Treffen zwischen Kanzlerin Angela Merkel und dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan ging es zwar höflich im Ton, aber hart in der Sache zu. Selten zuvor dürfte die deutsche Regierungschefin überzeugter gewesen sein, dass die Türkei mit der von ihr stets favorisierten »privilegierten Partnerschaft« bestens bedient sein dürfte. Und selten zuvor hat sie damit richtiger gelegen. Zu groß sind die Zweifel, dass es Erdogan wirklich mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: FDP gegen Seehofers "Deutschlandplan" Saarbrücken (ots) - Die FDP ist auf Distanz zum Vorschlag von CSU-Chef Horst Seehofer gegangen, in einem "Deutschlandplan" die Prioritäten der schwarz-gelben Koalition festzulegen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) berichtet, sei die Idee in der Parteiführung der Liberalen als "nicht neu" abgelehnt worden. "An einer weitergehenden Agenda neben den Themen steuerliche Entlastung, Gesundheit und Bildung wird bereits gearbeitet", hieß es in der FDP-Spitze. Deutlichere Worte wurden laut Zeitung in FDP-Kreisen gefunden: "Der mehr...

  • Dautzenberg/Kolbe: Anforderungen an strafbefreiende Selbstanzeige verschärfen Berlin (ots) - Anlässlich der aktuellen Diskussion zur strafbefreienden Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung erklären der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Leo Dautzenberg MdB, und der zuständige Berichterstatter, Manfred Kolbe MdB: Steuerhinterziehung ist Betrug an der Allgemeinheit und muss hart bestraft werden - im Interesse aller ehrlichen Steuerzahler. Es ist deshalb richtig, dass die Finanzbehörden gegen die durch den Ankauf der Steuerhinterzieher-CDs aufgeflogenen Steuerhinterzieher entschlossen vorgehen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht