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"Internationales Jahr der Biodiversität" wird zur Farce / EuroNatur: EU-Politik muss endlich handeln

Geschrieben am 24-03-2010

Radolfzell (ots) - Vor zehn Jahren haben die Staats- und
Regierungschefs der Europäischen Union beschlossen, den Verlust der
Biodiversität bis 2010 zu stoppen. Erreicht wurde dieses Ziel nicht,
aber offensichtlich ist es auch kein Thema mehr: Morgen treffen sich
die europäischen Staatsoberhäupter wieder, um die Weichen der
EU-Politik für die nächsten zehn Jahre zu stellen. Der rapide
fortschreitende Verlust von Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten
steht dabei nicht auf der Tagesordnung. "Dass sich in der neuen
EU-Strategie 2020 die Worte Biodiversität, Natur- oder Artenschutz
nicht finden, ist der beste Beweis dafür, wie sehr die Staats- und
Regierungschefs dieses zentrale Thema mittlerweile missachten",
kommentiert Lutz Ribbe, Naturschutzpolitischer Direktor von
EuroNatur. "Die EU-Politik der letzten Jahre ist im Bereich
Biodiversität eine einzige Enttäuschung. Und das liegt nicht an
fehlenden finanziellen Mitteln, sondern an der mangelnden
Bereitschaft, tatsächlich etwas zu tun", so Ribbe. Seit 2006 gibt es
einen EU-Aktionsplan Biodiversität, der 160 konkrete Maßnahmen
enthält. Von der Umsetzung sind die meisten weit entfernt.

Nachdem der Biodiversitätsverlust bis heute also fortschreitet,
hat die EU-Kommission Anfang des Jahres eine Mitteilung mit vier
Optionen für den Biodiversitätsschutz nach 2010 veröffentlicht. Die
am weitesten gehende Option ist identisch mit dem Ziel, das die
Staats- und Regierungschefs 2001 bereits für 2010 beschlossen haben:
Stopp des Rückgangs an Biodiversität und Wiederherstellung verloren
gegangener Habitate. Genau für diese Option haben sich die
Umweltminister der EU am 15. März nun entschieden. "Nicht erreichte
Ziele werden einfach als neue verkauft und das Datum für die
Zielerreichung um zehn Jahre nach hinten verschoben", so Ribbe. Das
sei mehr als nur ernüchternd. Umso mehr ist endlich konkretes Handeln
gefragt. EuroNatur fordert dringend, dass die jetzt zu erarbeitende
Biodiversiätsstrategie Ende des Jahres von den Staats- und
Regierungschefs der EU - und nicht nur von den Umweltministern -
beschlossen und dann als verbindlicher Teil der neuen EU-Strategie
2020 angesehen wird. Die Regierungschefs müssten deutlich machen,
dass die Biodiversität auch für die wirtschaftliche Zukunft Europas
ein zentrales Thema ist.

Originaltext: EuroNatur
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/78559
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_78559.rss2

Pressekontakt:
EuroNatur
Konstanzer Straße 22
78315 Radolfzell
Tel.: 07732 - 92 72 10
Fax: 07732 - 92 72 22
E-Mail: info@euronatur.org
Internet: www.euronatur.org
Ansprechpartner: Lutz Ribbe
Pressekontakt: Katharina Grund


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