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Lausitzer Rundschau: Mann ohne Zukunft? Verteidigungsminister von ehemaligen Beratern belastet

Geschrieben am 19-03-2010

Cottbus (ots) - Er war der strahlende Held, aus der bayerischen
Provinz in die Hauptstadt geschickt, um nachzuweisen, dass die Union
noch zukunftsfähig ist und mithalten kann in der Arena der
Eitelkeiten, in der die Politik sonst chancenlos daneben steht, wenn
die kurzlebigen Sternchen und großen Stars um Aufmerksamkeit buhlen.
Dann schlug der ferne Krieg in den Berliner Amtsstuben ein und aus
Karl-Theodor zu Guttenberg wurde ein Fall von Schadensminimierung.
Nach dem Auftritt seiner beiden wichtigsten früheren Mitstreiter im
Verteidigungsministerium steht der Mann plötzlich da wie einer, dem
der effektvolle Auftritt wichtiger sein könnte als die
Wahrheitsliebe. Guttenberg hat den Rausschmiss des ranghöchsten
Soldaten und eines Staatssekretärs mit Vorwürfen begründet, für die
er den Beweis nicht antreten kann.
Dass der junge Mann den ersten Härtetest nicht bestanden hat, muss
niemanden überraschen. Ausgerechnet er steht als erster deutscher
Politiker der Nachkriegszeit vor einem Leichenberg. Wenige Wochen im
Amt wird er mit der grausamen Wirklichkeit eines Krieges überrascht,
den sein Vorgänger durch Verschweigen überstehen wollte. Auf die
Bomben von Kundus war er nicht vorbereitet und auch nicht darauf,
dass in dem neuen Amt jeder Fehler weit größere Wirkung zeigt als
anderswo. Wenn es um Leben und Tod geht, gibt es kein schnelles
Verzeihen und Vergessen und auch keine Schonfristen.
So wurde aus dem möglichen zukünftigen Kanzlerkandidaten in den
vergangenen Tagen ein Minister auf Bewährung mit der wohl
schwierigsten Aufgabe, die derzeit in Berlin zu vergeben ist.
Guttenberg darf sich weitere Unklarheiten, weitere Zweifel an seinen
Führungsqualitäten nicht leisten. Ein Mann mit großer Zukunft aber
wird er nach Kundus nur noch, wenn er in ganz besonderer Weise sein
Talent nachweist. Sollte er diesen Test bestehen und die Bundeswehr
tatsächlich erfolgreich durch ihre schwerste Prüfung führen, dann war
der Angriff in Kundus nicht der Anfang vom Ende. Wenn es allerdings
so weitergeht mit seiner Amtsführung, wie es angefangen hat, dann
wird die Geschichte vom Strahlemann ganz banal enden. Die Prüfung
geht jetzt erst einmal weiter und die nächste Station ist sein
eigener Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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