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Luxusgut Wohnen? In Zukunft droht Rentnern und Singles der soziale Abstieg / Prognos-Studie analysiert die Folgen einer anhaltenden Wohnungsbaulücke für die Regionen Deutschlands

Geschrieben am 17-03-2010

Berlin (ots) - Das Aufeinandertreffen von fehlenden Wohnungen,
steigenden Mieten und geringen Einkommen bedroht die wirtschaftliche
Existenz der kommenden Rentnergeneration und die der jungen
Erwachsenen besonders dramatisch.

Die aktuelle Studie der Prognos-AG "Wohnungsmangel in Deutschland
- Auswirkungen und Ansätze zur Überwindung" prognostiziert für das
Jahr 2025 für rund die Hälfte der Regionen Deutschlands eine
Wohnungsbaulücke sowie ein unterdurchschnittliches Einkommen der dort
ansässigen privaten Haushalte. Unterdurchschnittlich heißt, dass das
Haushaltsnettoeinkommen unter 1.774 Euro liegt. Aufgrund des
anhaltenden Trends der steigenden Zahl von Einpersonenhaushalten sind
insbesondere Haushalte in der Gründungsphase und Rentnerhaushalte die
Verlierer eines historischen Tiefstands im Wohnungsbau. Zu den am
stärksten betroffenen Regionen gehören die Bundesländer
Niedersachsen, Hessen und Berlin. Ähnlich ist die Lage am
Niederrhein, in Teilen des Ruhrgebiets, im nördlichen Teil
Baden-Württembergs, im Nordschwarzwald, in Ostwürttemberg sowie in
den bayerischen Regionen Donau-Iller, Regensburg und Donau-Wald.

Familien, Singles und Rentner aus diesen besonders stark
betroffenen Regionen müssen aufgrund von höheren Mieten in Folge der
Knappheit an marktgerechten Wohnungen schlechtere Wohnverhältnisse in
Kauf nehmen oder einen überdurchschnittlich großen Teil ihres
Einkommens für die Miete ausgeben. Auch die privaten Haushalte in den
wirtschaftsstarken Regionen wie München und Rhein-Main, die über ein
überdurchschnittliches Einkommen verfügen, werden aufgrund des
teilweise massiven Wohnungsdefizits Einschnitte beim Wohnen bzw. bei
ihrer Lebensqualität machen müssen. Die Prognos AG geht in ihren
Berechnungen für 2025 von einer Wohnungsbaulücke in rund drei
Vierteln der Regionen Deutschlands aus.

Auf dem Forum Wohnungsbau, dem jährlichen Treffen der Branche in
Berlin, diskutieren Experten aus Politik, Immobilien- und
Bauwirtschaft die Folgen des bestehenden und anhaltenden
Wohnungsmangels für Senioren, junge Erwachsene und Familien. "Die
sozialen Spannungen mit allen negativen Folgen wie Ghettobildung und
Kriminalität sind programmiert, wenn die Bundesregierung den
Wohnungsbau nicht ankurbelt", warnt Dr. Franz-Georg Rips, Präsident
des Deutschen Mieterbundes. Rips zeigt außerdem Unverständnis über
den Rückzug der Bundesregierung aus der Wohnungspolitik: "Wir haben
einen wachsenden Bedarf an relativ günstigem Wohnraum, um die
wirklich Bedürftigen versorgen zu können. Aber das Problem ist, dass
sozialer Wohnungsbau bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr
stattfindet", so Rips weiter.

"Um einer Zwei-Klassen-Gesellschaft beim Wohnen entgegenzuwirken
und die Prognose der Prognos-AG zu verhindern, muss jetzt eine
entscheidende Wende in der Wohnungsbaupolitik eingeleitet werden.
Wenn die Politik erst reagiert, wenn drei Viertel Deutschlands vom
Wohnungsmangel betroffen ist, zeigt sich eine Besserung der Situation
erst Jahre später", so Dr. Hans Georg Leuck, Vorsitzender der
Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau.

Dass die Umsetzung der geforderten Maßnahmen des
Verbändebündnisses - wie die Anhebung der Abschreibungssätze und die
Aufstockung von KfW-Fördermitteln - nicht nur zur Ankurbelung des
Wohnungsbaus führt, sondern positive Wirkungen auf Beschäftigung und
Steuern hat, hob Klaus Wiesehügel, Bundesvorsitzender der IG
Bauen-Agrar-Umwelt hervor: "Jedes zusätzliche Einfamilienhaus sichert
die Beschäftigung für vier Arbeitnehmer über ein Jahr. Zehn
Geschosswohnungen sichern 23 Arbeitsplätze. Wie das
Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung belegt,
führt z. B. die von uns geforderte Anhebung der Abschreibungssätze zu
mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätzen und mehr öffentlichen Einnahmen."

Investoren in den Bereichen Mietwohnungsbau oder Eigenheimbau
sehen in den politischen Rahmenbedingungen wesentliche Gründe für die
sich verstärkende Wohnungsknappheit in Wachstumsregionen. "Zudem ist
es für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in der aktuellen
Finanzmarktkrise insbesondere mit Blick auf den strukturbedingten
hohen Fremdfinanzierungsanteil von großer Bedeutung, dass
Finanzierungen auch künftig zustande kommen. Für mehr als die Hälfte
der BFW-Mitglieder ist der Zugang zu Krediten gegenüber dem Zeitraum
vor der Finanzmarktkrise schwieriger geworden. Finanzierungen sind
jedoch die notwendige Voraussetzung für wohnwirtschaftliche
Investitionen und damit auch für zahlreiche Arbeitsplätze im Handwerk
sowie in der mittelständischen Wirtschaft", so Walter Rasch,
Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen.

Die ausführliche Studie der Prognos AG "Wohnungsmangel in
Deutschland - Auswirkungen und Ansätze zur Überwindung" mit
regionalisierten Daten und Bildmaterial sowie weitere Informationen
zum Forum Wohnungsbau, Statements der Sprecher und das dazugehörige
Positionspapier der Immobilien- und Wohnungsunternehmen finden Sie
unter: www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de

Originaltext: Kampagne Impulse für den Wohnungsbau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77481
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_77481.rss2

Pressekontakt:
Christof Fischoeder
Weber Shandwick
Tel: 030-20351-210
Fax: 030-20351-190
E-Mail: cfischoeder@webershandwick.com


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