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Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Bericht des scheidenden Wehrbeauftragten Reinhold Robbe

Geschrieben am 16-03-2010

Rostock (ots) - Reinhold Robbe hatte sich bei Amtsantritt
vereinzelt vorhalten lassen müssen, als junger Mann die Bundeswehr
gemieden und Zivildienst geleistet zu haben. Vielleicht waren gerade
das gute Voraussetzungen. So konnte der vormalige
SPD-Verteidigungspolitiker mit Sachkunde und Abstand zugleich die
Zustände und Befindlichkeiten in der Truppe unter die Lupe nehmen.
Ein Blatt vor den Mund genommen hat er dabei nie.

Das gilt für die 80 Seiten starke Abschlussbilanz zum Ende seiner
Amtszeit ganz besonders. Wie immer greift auch dieser Bericht die
Nöte und Sorgen der Soldaten auf und prangert anhaltende Missstände
an, etwa im Sanitätswesen. Doch ins Zentrum rückt Robbe nicht die
einzelnen Mängel - viele davon leider Dauerbrenner - und die zum Teil
haarsträubenden Einzelfälle. Das wahre Übel sind für ihn die
überkommenen Strukturen. Eine tolle Truppe werde gelähmt von einer im
Kern aus den 50er Jahren stammenden Organisationsform: Das ist sein
Resumee nach fünf Jahren intimen Einblicks in die Bundeswehr. Der
Vorwurf zielt auf die Politik. Eine Armee funktioniert nach dem
Prinzip Befehl und Gehorsam. Was nicht von oben angeordnet wird , das
wird auch nicht gemacht. Und was die Führung sehen und hören will,
das bekommt sie vorgeführt ist, auch wenn es oft nur schöner Schein
ist.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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