(Registrieren)

Michail Gorbatschow in stern-EDITION: Es war mit Kohl "ein schwerer Anfang"

Geschrieben am 13-03-2010

Hamburg (ots) - Der frühere sowjetische Präsident Michail
Gorbatschow hat eingeräumt, dass die Beziehung zu Ex-Kanzler Helmut
Kohl zu Beginn unter einem schlechten Stern stand. In einem Gespräch
in der neuen stern-EDITION "Helmut Kohl", die von Montag an im Handel
ist, sagte Gorbatschow: "Weil er heute mein Freund ist, kann ich es
ja offen sagen: Es war ein schwerer Anfang."

In den ersten Jahren seiner Kanzlerschaft sei Kohl, der am 3.
April 80 Jahre alt wird, für die sowjetische Führung "ein Mann der
USA" gewesen. "Wenn wir uns mit Vertretern der Bundesrepublik trafen,
schien es manchmal, als hörten wir nur Übersetzungen aus dem
Englischen", sagte Gorbatschow in dem Interview. Er habe damals zu
einem Trick gegriffen und bei seinen Europareisen bewusst einen Bogen
um die Bundesrepublik gemacht. So habe es ausgesehen, als bewege sich
Deutschland am Rand der Weltpolitik. Gorbatschow: "Und das hat die
Deutschen nervös gemacht."

Geändert habe sich das Verhältnis erst bei seinem ersten
persönlichen Zusammentreffen mit Kohl im Oktober 1988 in Moskau. Der
Friedensnobelpreisträger in der stern-EDITION: "Er war ganz offen,
aufrichtig. Damals spürte ich, dass man diesem Mann vertrauen
könnte." Die beiden seien jedoch "ziemlich schlechte Hellseher"
gewesen. Noch vier Monate vor dem Fall der Mauer hätten sie in Bonn
die Frage der deutschen Wiedervereinigung zu einer Angelegenheit für
das 21. Jahrhundert erklärt. Doch dann habe die Geschichte an Fahrt
aufgenommen.

Den einstigen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker nannte
Gorbatschow einen "guten Deutschen": "Er hatte gegen den Faschismus
gekämpft. Und viel getan für die Gründung der DDR." Sein Fehler sei
allerdings gewesen, dass er bis zuletzt behauptete, er brauche keine
Perestrojka, das Schlagwort, unter dem Gorbatschow den Wandel der
Sowjetunion und des gesamten Obstblocks einleitete.

Das Sonderheft stern-EDITION "Helmut Kohl. Der Kanzler der Einheit
wird 80" ist von Montag, 15. März, an zum Preis von 7,50 Euro im
Handel erhältlich.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Redakteur
Matthias Weber
0171/5315759

oder
Nachrichtenredaktion stern/stern.de
Telefon 040-3703-4283

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

256927

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: FDP-Generalsekretär Lindner: Persönliche Netzwerke von Politikern muss man akzeptieren Berlin (ots) - Berlin - In der Affäre um die Reisebegleiter des FDP-Außenministers Guido Westerwelle fordert der Generalsekretär der Partei, Christian Lindner, die persönliche Verbindung von Politikern und Geschäftsleuten zu akzeptieren. "Es ist eben eine Realität, dass Spitzenpolitiker persönliche Netzwerke haben", sagte Lindner dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe). Auch der ehemalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) habe "einen befreundeten Anwalt zu elf Reisen eingeladen". Außerdem habe der SPD-Vorsitzende mehr...

  • Der Tagesspiegel: FDP-Generalsekretär Lindner nimmt Arbeitslose gegen Vorwurf der Faulheit in Schutz / "Die deutlich größere Zahl würde gern wieder arbeiten." Berlin (ots) - Berlin - In der von FDP-Chef Guido Westerwelle initiierten Sozialstaatsdebatte hat der Generalsekretär der Partei, Christian Lindner, Arbeitslose gegen den Vorwurf der Faulheit in Schutz genommen. Das Bild vom Hartz-IV beziehenden Faulpelz sei schief, sagte Lindner dem "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe). Es mag bei Langzeitarbeitslosen zwar "im Einzelfall" Antrieb und Einsatzbereitschaft verloren gegangen sein. Allerdings "würde die deutlich größere Zahl gern wieder arbeiten". Lindner beklagte, dass das System zu wenig Anreize mehr...

  • Der Tagesspiegel: Oppositionspolitiker kritisieren Entlassung eines Generals durch Guttenberg Berlin (ots) - Berlin - Politiker aus den Oppositionsparteien haben sich kritisch zur Entlassung des Bundeswehrgenerals Henning Hars durch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geäußert. Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold sagte dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe): "Ich habe zunehmend den Eindruck, dass es an der Spitze des Ministeriums nicht nur Militärs gibt, in die der Minister kein Vertrauen hat, sondern auch Militärs, die in den Minister kein Vertrauen haben." Arnold fügte hinzu: "Es mehr...

  • Norbert Röttgen: Der scheinheilige Umweltminister / Greenpeace demonstriert für endgültige Aufgabe des Endlagers Gorleben Gorleben (ots) - Für die endgültige Aufgabe des geplanten Endlagers für hochradioaktiven Atommüll im Salzstock Gorleben haben Greenpeace-Aktivisten heute Nacht an der Endlagerbaustelle demonstriert. "Gorleben: Für Atommüll ungeeignet, Herr Röttgen", projizierten die Aktivisten auf den Förderturm über dem Salzstock. Seit einem im Jahr 2000 von der rot-grünen Bundesregierung erlassenen zehnjährigen Moratorium ruhen die Erkundungsarbeiten im Endlager Gorleben. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) plant nun, den Baustopp aufzuheben mehr...

  • LVZ: Westerwelles Amt lässt Kultur-Staatsministerin umstrittene Hartz-IV-These für die Regierung verteidigen / Links-Vize Ernst: "Geschichte aus dem Tollhaus" Leipzig (ots) - In seinem öffentlichen Streit um die eigene Hartz-IV-These, wonach eine verheiratete Kellnerin mit zwei Kindern in Vollzeitarbeit 109 Euro weniger zur Verfügung habe als eine Familie, die Arbeitslosengeld II beziehe, ist das Bundesarbeitsministerium von CDU-Kabinettsfrau Ursula von der Leyen, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe), weiter auf Distanz gegangen. Hatte sich in einer ersten Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Linksfraktion noch Arbeits-Staatssekretär Ralf Brauksiepe (CDU) mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht