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Börsen-Zeitung: Kalkuliertes Risiko, Kommentar zum Börsengang von Kabel Deutschland von Heidi Rohde

Geschrieben am 08-03-2010

Frankfurt (ots) - Kommt Kabel Deutschland (KDG) tatsächlich an die
Börse? Letzte Zweifel sind erlaubt. Unternehmen aus den Portfolios
von Private Equity sind in den vergangenen Monaten mehr als einmal
zum Eisbrecher in einem arg abgekühlten IPO-Klima stilisiert worden -
nur um dann reihenweise stecken zu bleiben oder in letzter Minute den
Besitzer zu wechseln. Dennoch sieht es so aus, als wollte
KDG-Mehrheitseigentümer Providence, der sich mit interessierten
Käufern aus der eigenen Zunft (bisher) nicht auf eine Bewertung
einigen konnte, an der Börse eine Wette wagen.

Nachdem andere Finanzinvestoren dem Vernehmen nach rund 5 Mrd.
Euro für Deutschlands größten Kabelnetzbetreiber geboten hatten, ist
es auf den ersten Blick überraschend, dass sich Providence an der
Börse mit einer Anfangsbewertung von knapp 4,5 Mrd. Euro
zufriedengeben will, wie das angestrebte Emissionsvolumen nahelegt.
Zumal der angepeilte Erlös von rund 700 Mill. Euro dem Vernehmen nach
noch nicht den Eigenkapitaleinsatz des Finanzinvestors für die
Übernahme der Anteile seiner beiden ursprünglichen Co-Investoren bei
KDG abdeckt.

Im Vergleich zu einem direkten Komplettverkauf geht Providence mit
dem IPO deutlich stärker ins Risiko - eine Entscheidung, die für die
Branche unüblich ist. Bei Lichte besehen sind allerdings die Chancen
auch nicht zu verachten. Der nun gewählte Bewertungsrahmen läuft für
das Geschäftsjahr 2010, das bei KDG am 31. März endet (!), auf einen
Unternehmenswert in Höhe des geschätzten 6,8-Fachen des operativen
Ergebnisses hinaus. Zu diesem Preis hatte sich bei institutionellen
Investoren eine breite Zeichnungsbereitschaft abgezeichnet. Dies darf
als klarer Hinweis auf ein - nahezu gesichertes - nicht unerhebliches
Kurssteigerungspotenzial gelten, das auch Providence winken würde.

Zwar ist das volatile Börsenklima ein Unsicherheitsfaktor. Jedoch
wäre aus Investorensicht schon viel gewonnen, wenn ein Börsenneuling
seine Wachstumsprognosen erfüllt. Und dafür stehen die Chancen von
KDG, die vor allem im deutschen Breitbandmarkt gut positioniert ist,
um den Telekomunternehmen Marktanteile abzunehmen, ziemlich gut. Auch
der Ertragsfortschritt sollte gesichert sein, nachdem bei den
Investitionen die größten Brocken schon erledigt sind. Am Ende könnte
die Wette für Providence aufgehen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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