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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal der Katholischen Kirche

Geschrieben am 25-02-2010

Rostock (ots) - Ackermann soll es richten. Stephan Ackermann,
Bischof von Trier und vielleicht der richtige, um wirklich
aufzuklären, was in katholischen Stätten Kindern angetan wurde. Er
hatte als einer der ersten Bischöfe die Sprache wiedergefunden, als
die Missbrauchsfälle bekannt wurden. "Verharmlosung oder ein
Vertuschen" dürfe es nicht geben, forderte er schon, als andere
Vertreter der höheren Kirchenhierarchie noch in stummer Hoffnung
verharrten, der Kelch möge vorübergehen. Tat er aber nicht.
Das lange Schweigen der Bischöfe ließ zweifeln, ob die Oberhirten die
Tragweite des Geschehens tatsächlich erfasst hatten. Die Häufung der
ans Licht kommenden Untaten ist verheerend für das Ansehen einer
katholischen Kirche, die gern moralische Autorität mit
Absolutheitsanspruch sein möchte.

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Robert Zollitsch tat ihr auch
keinen Gefallen, als er die Justizministerin so forsch anging, wie
man es sich den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen gegenüber
gewünscht hätte. Leutheuser-Schnarrenberger hatte aber nur mangelnde
Zusammenarbeit der Kirche mit Strafverfolgungsbehörden beklagt. Das
ist nicht falsch und ergibt sich schon aus den "Leitlinien zum Umgang
mit sexuellem Missbrauch in der Kirche". Diese sehen bisher selbst
bei erwiesenem Missbrauch nur "gegebenenfalls" den Kontakt zum
Staatsanwalt vor. Man stelle sich nur vor, bei Missbrauchsverdacht
nähme auch jeder Sportverein für sich das Recht in Anspruch, in
eigener Verantwortung darüber zu entscheiden, ob eine Straftat
vorliegt. Das würde man zu recht einen Skandal nennen.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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