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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: Käßmann

Geschrieben am 24-02-2010

Heidelberg (ots) - Margot Käßmann hat mit ihrem Rücktritt von
allen herausgehobenen Kirchenämtern Maßstäbe zurechtgerückt, die
durch ihre Trunkenheitsfahrt ins Schwimmen zu geraten drohten. Ein
ehrenwerter, beispielhafter, aber eben auch unvermeidlicher Schritt,
der sagen will: Es gibt in einem so herausgehobenen Amt keine hehre
Moral für die Kanzel - und eine dehnbare Gebrauchsmoral für das
private Tun.
Die streitbare, moderne und sympathische Kirchenfrau hätte mit diesem
offensichtlichen Widerspruch ihre Aufgabe nicht weiter glaubhaft
erfüllen können. Sie hätte, wenn sie geblieben wäre, nicht zuletzt
ihre markanten Positionen in gesellschaftlichen und auch politischen
Streitfragen, Beispiel Afghanistan, nachträglich geschwächt.
Ein herber Verlust für die Kirche. Aber die Bischöfin und vierfache
Mutter war sich auch der Tatsache bewusst, dass gerade junge
Menschen, um deren aktive Teilnahme die Kirchen ringen, nichts so
sehr wünschen wie glaubwürdige Leitbilder. Frau Käßmann hätte das
sein können. Ihre Demission kann jetzt nur noch ein abschließendes
Beispiel dafür setzen, wie man mit einem solchen Fehltritt, so
menschlich verständlich er auch sein mag, umgehen muss. Schade.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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