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Gentechnik-Lobby bauscht Anbaustatistik auf / Greenpeace: Gen-Pflanzen in Europa auf dem Rückzug

Geschrieben am 23-02-2010

Hamburg (ots) - Greenpeace beanstandet den heute von der
Gentechnik-Organisation ISAAA vorgelegten Jahresbericht 2009 zum
Anbau der Agro-Gentechnik als irreführend. Nach Angaben des
International Service for the Acquisition of Agri-biotech Application
(ISAAA) dehnte sich die Grüne Gentechnik im Jahr 2009 weltweit aus.
Nach Einschätzung von Greenpeace stagnieren jedoch Entwicklung und
Anbau von Gen-Pflanzen seit ihrer Einführung vor 14 Jahren. Die
Anbaufläche für Gen-Mais in der Europäischen Union ist im vergangenen
Jahr sogar um rund 10 Prozent zurückgegangen. Die ISAAA wird unter
anderen von den Agrar-Konzernen Bayer, Monsanto, Syngenta, Pioneer
und Dupont finanziert.

"In jedem Jahresbericht behauptet die ISAAA, Gen-Pflanzen würden
weltweit boomen", sagt Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter von
Greenpeace. "Doch trotz massivster Bemühungen der
Gentechnik-Industrie sind weltweit über 90 Prozent der Ackerflächen
gentechnikfrei, 99 Prozent aller Bauern arbeiten ohne Gentechnik. Von
einer florierenden Grünen Gentechnik kann nicht die Rede sein."

85 Prozent der Gen-Pflanzen werden in nur vier Ländern angebaut

Die meisten Gen-Äcker liegen in nur vier Ländern, den USA,
Argentinien, Brasilien und Kanada. Lediglich in Brasilien gibt es
einen nennenswerten Zuwachs an Gen-Pflanzen. Nach jüngsten Zahlen des
EU-Parlamentes haben europäische Landwirte im Jahr 2009 11 Prozent
weniger Gen-Pflanzen angebaut als im Vorjahr. Deutschland und
Luxemburg hatten 2009 den Gen-Mais-Anbau wegen ökologischer Risiken
verboten.

In Spanien, Tschechien, der Slowakei und Rumänien ist der Anbau
auf dem Rückzug, da höhere Saatgut-Preise, ein unsicherer Absatz der
Ernte und Probleme bei der Trennung von konventionellen Pflanzen und
Gen-Pflanzen den Anbau unattraktiv machen. Auch in Ländern außerhalb
Europas werden Anbauverbote ausgesprochen. In Indien wurde gerade
erst der Anbau von genmanipulierten Auberginen gestoppt.

Agro-Gentechnik bringt keine Vorteile für den Verbraucher

"Im Gegensatz zu den Behauptungen der Industrie scheitert der
Anbau von Gen-Pflanzen in immer mehr Ländern", sagt Hofstetter. "Es
sind fast ausschließlich von den Agrarkonzernen geköderte
Großbetriebe, die Gen-Pflanzen für ihre Monokulturen bevorzugen.
Umweltrisiken werden bei diesen Deals billigend in Kauf genommen."

Im Widerspruch zum Jahresbericht des ISAAA steht auch, dass
Landwirte bis heute keine höheren Erträge mit Gen-Pflanzen erzielen
können. Untersuchungen zeigen stattdessen, dass Anwender immer
stärkere Pestizide auf Gen-Äckern einsetzen. Auch Vorteile für
Verbraucher sind bis heute nicht sichtbar. Der globale Anbau und
Vertrieb von Gen-Pflanzen beeinflusst zunehmend eine gentechnikfreie
Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung. So wurden 2009 in
Deutschland Brötchen, Müsli und Backmischungen durch illegal aus
Kanada importierte Gen-Leinsaaten kontaminiert.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel.
0171-870 6645 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870
6647. Internet: www.greenpeace.de/stoppt-gentechnik.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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