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Bevölkerung im Osten Deutschlands wird besonders schnell zurückgehen und altern

Geschrieben am 23-02-2010

Wiesbaden (ots) - Der Osten Deutschlands wird bis zum Jahr 2060 in
viel stärkerem Maße vom Rückgang und der Alterung der Bevölkerung
betroffen sein als der Westen: In den neuen Bundesländern (ohne
Berlin) werden 2060 rund 37% weniger Menschen als im Jahr 2008 leben
und 36% von ihnen werden 65 Jahre und älter sein. Besonders schnell
wird diese Entwicklung in den kommenden zwei Jahrzehnten
voranschreiten: Bereits um 2030 wird die Bevölkerungszahl in den
neuen Ländern um 15% niedriger sein als heute und jeder dritte
Einwohner wird 65 Jahre oder älter sein. Dies zeigt eine der beiden
Varianten der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung nach
Ländern, die das Statistische Bundesamt (Destatis) jetzt in Ergänzung
der am 18. November 2009 veröffentlichten Bundesergebnisse vorgelegt
hat. Die zwischen den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder
koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung liefert vergleichbare
Ergebnisse für alle Bundesländer.

Die rapide Alterung wirkt sich in den neuen Ländern nicht nur in
der schnell ansteigenden Zahl der Älteren aus, sondern auch im
Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials. Die Zahl der Menschen im
Erwerbsalter (von 20 bis unter 65 Jahren) wird von 8,0 Millionen
(Stand 2008) auf 5,6 Millionen im Jahr 2030 (- 30%) und dann auf 4,0
Millionen im Jahr 2060 (- 50%) zurückgehen. Dementsprechend wird der
so genannte Altenquotient - er zeigt wie viele Senioren auf 100
Personen im erwerbsfähigen Alter (hier von 20 bis unter 65 Jahren)
entfallen - von heute 37 bis zum Jahr 2030 auf 68 steigen. Seinen
höchsten Wert wird der Altenquotient dann im Jahr 2055 mit 82
erreichen und anschließend bis 2060 leicht auf 74 sinken. Zu diesem
Rückgang kommt es, weil dann die geburtenschwachen Jahrgänge aus der
ersten Hälfte der 1990er Jahre das Alter 65 erreichen.

Die Bevölkerung in den westlichen Flächenländern wird dagegen bis
zum Jahr 2030 um lediglich 4% und bis zum Jahr 2060 um 19% im
Vergleich zum Jahr 2008 zurückgehen. Die Einwohnerzahl in den
Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin bleibt bis 2030 fast stabil
und nimmt dann bis 2060 um 12% ab. Auch in den westlichen
Flächenländern und Stadtstaaten wird im Jahr 2060 jeder dritte
Einwohner 65 Jahre oder älter sein. Die Alterung und der Rückgang des
Erwerbspersonenpotenzials werden hier jedoch deutlich langsamer
verlaufen als in den neuen Ländern. Der Altenquotient wird in den
Flächenländern im Westen Deutschlands und in den Stadtstaaten bis
2060 ansteigen, aber auch dann noch niedriger sein als in den neuen
Ländern.

Die hier dargestellten Ergebnisse entsprechen der Variante zur
unteren Grenze der "mittleren" Bevölkerung. Ihr liegen folgende
Annahmen zugrunde: eine annähernd konstante zusammengefasste
Geburtenziffer von 1,4 Kindern je Frau, eine Zunahme der
Lebenserwartung bei Jungen um etwa acht und bei Mädchen um rund
sieben Jahre bis 2060 und ein Anstieg des jährlichen
Außenwanderungssaldos für Deutschland insgesamt bis zum Jahr 2014 auf
100 000 Personen und anschließende Konstanz bis zum Jahr 2060.

Zur Binnenwanderung wird angenommen, dass der Anteil der
Bevölkerung, der in ein anderes Bundesland fortzieht, bis zum Jahr
2020 konstant bleibt und den durchschnittlichen altersspezifischen
Fortzugsraten der Jahre 2005 bis 2007 entspricht. Die Zuzüge eines
Bundeslandes ergeben sich als Summe der Fortzüge der übrigen 15
Länder in dieses Land. Der Wanderungsverlust der neuen an die alten
Länder wird aufgrund der rückläufigen Bevölkerungszahl von aktuell
etwa 48 000 auf etwa 14 000 bis zum Jahr 2020 sinken. Zwischen den
Jahren 2020 und 2030 nimmt im angewendeten Modell die Intensität der
Binnenwanderung ab. Ab dem Jahr 2030 werden keine Binnenwanderungen
mehr angesetzt.

Die zweite Variante der 12. koordinierten
Bevölkerungsvorausberechnung für die Länder unterscheidet sich von
der ersten nur durch die Annahme eines höheren Außenwanderungssaldos
von 200 000 Personen jährlich ab 2020. Sie entspricht der oberen
Grenze der "mittleren" Bevölkerung der Berechnung für Deutschland
insgesamt. Zusammen markieren die beiden Varianten die Grenzen eines
Korridors, in dem sich die Veränderungen bei Fortsetzung der
aktuellen demografischen Entwicklung vollziehen dürften.

Weitere ausführliche Erläuterungen und Ergebnisse zu Deutschland
und zu den Ländern stehen kostenlos im Internetangebot des
Statistischen Bundesamtes zur Verfügung: http://www.destatis.de >
Bevölkerung > Vorausberechnung Bevölkerung

Eine vergleichende Darstellung des Altersaufbaus der Länder in
Form der Bevölkerungspyramiden kann direkt unter folgender Adresse
abgerufen werden:
http://www.destatis.de/laenderpyramiden/

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Bettina Sommer,
Telefon (0611) 75-2708,
E-Mail: demografie@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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