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Listeriose-Fälle: Bakterien-Käse als Todesursache schon im Januar bekannt - Behördenversagen bei Informationspolitik

Geschrieben am 19-02-2010

Berlin (ots) - Schon viel früher als bisher berichtet war den
Behörden in Deutschland und Österreich bekannt, dass die
Listeriose-Erkrankungen mit Todesfolge eindeutig auf Käseprodukte des
österreichischen Herstellers Prolactal zurückzuführen waren, der in
Deutschland bei Lidl vertrieben wurde. Nach einer Recherche der
Verbraucherrechtsorganisation foodwatch lag der österreichischen
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES bereits am 20.
Januar 2010 ein Bericht vor, der diesen Zusammenhang zweifelsfrei
darstellt. Die deutschen Behörden wussten davon spätestens Anfang
Februar. Erst am 16. Februar jedoch gab Lidl eine unmissverständliche
Verzehrswarnung heraus, zuvor hatte das Unternehmen lediglich eine
Empfehlung abgegeben, die Produkte nicht yu verzehren. Die deutschen
Behörden ihrerseits gingen zu keinem Zeitpunkt mit einer
Verzehrswarnung an die Öffentlichkeit.

"Die Behörden haben die Informationsarbeit einem befangenen
Unternehmen überlassen und ihre Fürsorgepflicht für die Gesundheit
der Bürger in fahrlässiger Weise verletzt. Als die Käseprodukte
eindeutig als Ursache für vier Todesfälle in Österreich feststanden,
wäre eine unmissverständliche Verzehrswarnung die einzig richtige
Maßnahme gewesen", kritisierte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.
"Um ein solches Versagen bei der Informationspolitik in Zukunft zu
verhindern, müssen die Behörden per Gesetz verpflichtet werden, die
Öffentlichkeit unverzüglich über Sicherheitsrisiken zu informieren.
Bisher gibt es dazu nur eine ,Soll'-Bestimmung."

Hinweis für Redaktionen:

Den Ablauf der Ereignisse nach foodwatch-Recherchen finden Sie unter
http://www.presseportal.de/go2/listerien_in_lidl_kaese/index_ger.html
dokumentiert.

Originaltext: foodwatch e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50496
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50496.rss2

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 19
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26


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