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Lausitzer Rundschau: Kanada muss "Pannen-Spiele" in Vancouver rechtfertigen Fatale Fehleinschätzung

Geschrieben am 18-02-2010

Cottbus (ots) - Den Briten scheint das kanadische Chaos zu
gefallen. Die Londoner "Times" jedenfalls ist voller Häme überzeugt
davon, dass die Sommerspiele in der englischen Metropole 2012 "nicht
schlechter werden können als die in Vancouver". Und tatsächlich
scheint in Kanada Etliches nicht zu funktionieren. Ein Toter auf der
offensichtlich nicht ordentlich gesicherten Rodelbahn, katastrophale
Stürze bei der wohl zu anspruchsvollen Damen-Abfahrt, stümperhaftes
Start-Chaos beim Biathlon, kaputtes Eis vor den Eisschnelllauf-Finals
- das alles passt nicht zu Olympischen Spielen. Dabei mag man meinen,
dass Profis am Werk sind, wenn es um Wintersport in Kanada geht. Doch
das Wort Professionalität klingt in den Tagen von Vancouver irgendwie
mehr nach Profit denn nach Perfektion. Statt an idealen Bedingungen
für sportliche Bestleistungen zu feilen wurde vor allem an der
verführerischen Verpackung gebastelt. Die grünsten, die schönsten,
die was-auch-immer-am-besten Spiele sollten es werden - Hauptsache,
gut zu vermarkten.
Dabei benahmen sich die Veranstalter wie eine siegessichere
Eiskunstläuferin, die monatelang am eigenen Wettkampfkleidchen
schneidert und darüber vergisst, den dreifachen Axel zu trainieren.
Dabei steht und fällt der Erfolg von Olympischen Spielen mit den
Grundlagen, also der Qualität der Sportanlagen, der Organisation der
Wettbewerbe und der Sicherheit aller Beteiligten.
In Kanada ist das doch ein Selbstläufer, mag sich so manches
IOC-Mitglied entspannt gedacht haben. Doch gemixt mit dem olympischen
Rekordelixier "höher, schneller, weiter" wurde diese Lässigkeit zu
einem tödlichen Cocktail. Eine Erkenntnis voller Wehmut, die manch
Kanadier nicht schlucken will. So wütet IOC-Mitglied Richard Pound
gegen vermeintlich "gelangweilte Journalisten", die das Märchen von
den Pannen-Spielen verbreiten und versucht, mit Verweis auf die
"tolle Stimmung im Olympischen Dorf" die Spiele als Erfolg zu
verbuchen. Eine fatale Fehleinschätzung der Prioritäten, die nicht
nur in Großbritannien für Spott sorgt. Doch gerade für London sollte
Vancouver eine Warnung sein. Denn dort hat Chef-Organisator Sebastian
Coe nichts besseres zu tun, als öffentlich von Platz 1 im
Medaillenspiegel und "vielen, vielen großen britischen Momenten" bei
den Spielen 2012 zu träumen. Er erinnert dabei stark an die
kanadische Eiskunstläuferin, die im selbstgenähten Kleidchen schon
die Jubelpose probt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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