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Rheinische Post: Metall-Vertrag zu Lasten Dritter

Geschrieben am 18-02-2010

Düsseldorf (ots) - von Antje Höning

Die IG Metall scheint verantwortungsvoll mit der schwersten Krise
der Metall- und Elektro-Industrie umzugehen. Sie hat auf alte
Tarifrituale, überhöhte Lohnforderungen und Streiks verzichtet. Sie
stimmt für 2010 sogar einer Nullrunde in der Lohntabelle zu und gibt
sich mit einer Einmalzahlung zufrieden. Das ist einmalig und von
Realitätssinn geprägt. Mehr ist in einer Branche nicht drin, in der
selbst die Gewerkschaft 700 000 Jobs gefährdet sieht.
Doch der Preis, den die Gesellschaft für diesen Abschluss zahlen
muss, ist hoch. Denn im Gegenzug gibt es eine komfortable
Arbeitszeit-Regelung: Metall-Betriebe können die Wochenarbeitszeit
auf 28 Stunden senken, die Arbeitnehmer werden dennoch für 29,5
Stunden bezahlt. Damit dies die Betriebe nicht zu sehr belastet,
wollen IG Metall und Arbeitgeber, dass der Staat ihnen teilweise die
Sozialabgaben erlässt. Damit haben sie einen Vertrag zu Lasten
Dritter geschlossen. Ausgerechnet die Arbeitgeber-Funktionäre, die
gerne die Vorzüge des Wettbewerbs preisen, bitten zur Lösung ihres
Branchenproblems die Gemeinschaft zur Kasse. Gesamtmetall-Chef
Kannegiesser erpresst gar mit der Drohung, den Vertrag wieder zu
kündigen, wenn die Politik nicht springt. Warum fordert er nicht
gleich ein Gesetz, wonach die Unternehmen ihre Gewinne behalten, die
Verluste aber sozialisieren dürfen?

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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