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Frankfurter Neue Presse: zum Thema Guido Westerwelle. Leitartikel von Chefredakteur Rainer M. Gefeller: Der vorlaute Herr W.

Geschrieben am 12-02-2010

Frankfurt am Main (ots) - Der Mann hatte schon immer das Zeug zum
Polarisierer; und so hat er auch die ersten 100 Tage seines
Regierungsamtes dazu genutzt, sich mit rasiermesserscharfen Sprüchen
zum Lieblings-Rüpel der deutschen Republik zu erheben.

Mit seinen Attacken gegen die deutsche Hartz-IV-Kultur sorgt
Westerwelle dafür, dass seine FDP wieder als Besserverdiener-Partei
wahrgenommen wird. Die ersten Parteigranden - Kubicki, Gerhardt, Hahn
- rücken von ihm ab. Andere tuscheln hinterrücks, Westerwelle möge
sich doch lieber auf die Außenministerei beschränken und
beispielsweise in Angola oder Sierra Leone Stehempfänge mit
diplomatischen Floskeln bereichern - da könne er an der Heimatfront
keinen Schaden anrichten.

(...) Seine Äußerungen über Hartz IV sind kalt und gefühllos, ja,
beleidigend für all jene, die - häufig ausweglos - in der Armutszone
der Gesellschaft leben. Die Empörung, die Westerwelle
entgegenschlägt, ist also verständlich - aber sie ist auch
kalkuliert. "Wenn ich nur populär hätte werden wollen", sagt er,
"wäre ich Schlagersänger geworden."
(...)
Dennoch ist es nicht ohne Risiko, dass er jetzt so fulminant den
marktliberalen Macho gibt: Die Menschen mögen es nicht, wenn man sich
auf Kosten anderer profiliert. Die Wähler mögen keine herzlose
Politik. Und die Parteifreunde mögen keinen Misserfolg.

Das bedeutet: Wenn der Haudrauf-Kurs sich als schädlich erweisen
sollte, würde auch der vorlaute Herr W. sich mäßigen müssen. Aber das
kann noch dauern. Zum Beispiel bis zum 10. Mai - dem Tag nach der
NRW-Wahl.

Originaltext: Frankfurter Neue Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/45990
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Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
fnp.redaktion@fsd.de


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