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Kölnische Rundschau: zum EU-Gipfel/Griechenland

Geschrieben am 12-02-2010

Köln (ots) - Die Euro-Länder lassen Griechenland nicht fallen.
Ihre Regierungschefs gehen auf Nummer sicher und versprechen, die
Griechen bei Bedarf vor finanziellen Engpässen oder gar einem
Staatsbankrott zu bewahren. Oberflächlich gesehen ist diese Zusage
für den deutschen Steuerzahler ärgerlich, weil sie ihn womöglich
Geld kostet. Wenn Euro-Anleihen aufgelegt, Garantien abgegeben oder
Kredite vereinbart werden, muss Deutschland anschließend mehr Zinsen
am Kapitalmarkt zahlen - und das wird teuer. Auf den ersten Blick ist
der Euro-Schutzbrief für den Bundesbürger zudem ernüchternd,
weil ihm doch einst versprochen wurde, dass es in der Währungsunion
keine Rettungshilfen für unsolide wirtschaftende Staaten geben wird.
Doch es ist richtig und nötig, dass die Regierungschefs mit einer
Nothilfe-Zusage endlich den Spekulationen etwas entgegengesetzt
haben. Der Einwand, damit würden Anreize für Regierungen gesetzt,
nicht mehr sparsam zu haushalten, ist Unfug. Die EU-Regierungen
drohen der Athener Regierung mit nichts geringerem als politischer
Enteignung, falls es Zweifel am Sparkurs gibt. Sie steht ohnehin
schon unter der Knute Brüssels. Warum Portugal und Spanien
einen Anlass haben sollten, es den Griechen nachzutun, bleibt
das Geheimnis derjenigen, die vor diesem Nachahmer-Risiko
warnen. Und zweitens: Die in Aussicht gestellten Finanzhilfen
kosten unter Umständen viel Geld, aber bei einem Verzicht
auf sie hätte der Bundesbürger fürchten müssen, wesentlich
stärker zur Kasse gebeten zu werden. Deutschlands Banken haben mehr
als 30 Milliarden Euro in Griechenland im Feuer. Gewiss, mancher
Bundesbürger, der demnächst bis 67 malochen muss, mag es als
ungerecht empfinden, wenn er einem Land beispringen muss, in dem
viele Arbeitnehmer dagegen protestieren, dass der Renteneintritt auf
63 hochgesetzt wird. Ließe Europa jedoch Griechenland allein, wäre
ein zweites Beben à la Lehman nicht auszuschließen.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


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