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Scharfe Kritik am Runden Tisch Heimerziehung / Ehemalige Heimkinder fühlen sich von Staat und Kirchen verschaukelt

Geschrieben am 01-02-2010

Berlin (ots) - Der Verein ehemaliger Heimkinder (VeH) hat den
Zwischenbericht, den der vom Deutschen Bundestag eingerichtete "Runde
Tisch Heimerziehung" am 22. Januar vorlegte, mit scharfen Worten
kritisiert. Die Vorsitzende des Vereins, Monika Tschapek-Güntner,
sagte, sie fühle sich durch die gezielte Hinhaltetaktik von Staat und
Kirchen verschaukelt. Über das Entschädigungsmodell müsse endlich
öffentlich debattiert werden. Außerdem forderte Tschapek-Güntner,
dass auch Vertreter der Industrie, die über Jahrzehnte von der
erzwungenen Arbeit der Heimkinder profitiert hat, am Runden Tisch
mitwirken und sich später am Entschädigungsfonds beteiligen sollten.

Unterstützer der Heimkinder wie der Hamburger Rechtsanwalt Gerrit
Wilmans und der Trierer Philosoph Michael Schmidt-Salomon von der
Giordano-Bruno-Stiftung sprachen im Hinblick auf den Zwischenbericht
sogar von "zynischen Propagandalügen" sowie einer "schädlichen
Kumpanei von Staat und Kirche". Sie kritisierten vor allem, dass der
Runde Tisch es peinlich vermieden hatte, die Begriffe "Zwangsarbeit"
und "Menschenrechtsverletzung" zu verwenden, obgleich dies die einzig
adäquaten Worte seien, mit denen man das Unrecht fassen könne, das
den ehemaligen Heimkindern widerfahren ist.

Um den bislang am Runden Tisch nur wenig beachteten Forderungen
der Heimkinder Nachdruck zu verleihen, plant der VeH am 15. April
2010 eine groß angelegte Demo in Berlin. "So schnell lassen wir uns
ganz gewiss nicht unterkriegen!", sagte hierzu Monika
Tschapek-Güntner. "Die Damen und Herren am Runden Tisch sollen
wissen, dass wir ihre Vorschläge nicht kritiklos schlucken werden!
Sie haben zwar erfolgreich verhindert, dass wir mit juristischem
Beistand am Runden Tisch mitwirken dürfen, doch das heißt nicht, dass
wir als NGO nicht auch auf anderem Weg gesellschaftlichen Druck
aufbauen können!"

Ausführlichere Informationen zum Thema finden Sie auf dem Portal
des Humanistischen Pressedienstes (hpd): http://hpd.de/node/8711

Originaltext: HPD - Humanistischer Pressedienst
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64104
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64104.rss2

Pressekontakt:
Humanistischer Pressedinst
Dr. Carsten Frerk
Mail: frerk@hpd.de
Tel.: (030) 204 533 30


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