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Dr. Philipp Rösler zu Rabattverträgen: Sie irren, Herr Minister!

Geschrieben am 28-01-2010

Berlin (ots) - Zu dem Interview von Bundesgesundheitsminister Dr.
Philipp Rösler (FDP) mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt
Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbands Pro Generika:

"Der Minister irrt in zwei Punkten.

Erstens ist es ein Irrtum zu behaupten, dass Rabattverträge den
Versicherten Vorteile gebracht hätten. Das Gegenteil ist der Fall:
Die Patienten mussten millionenfach auf für sie ungewohnte
Arzneimittel umgestellt werden, von den Preisnachlässen profitieren
sie aber nicht. Durch den unverminderten Anstieg der Ausgaben für
patentgeschützte Arzneimittel (plus 15 Prozent) wuchsen die
GKV-Arzneimittelausgaben und damit die Beitragsbelastung sogar
nochmals an. Hier muss der Bundesgesundheitsminister den Hebel
ansetzen.

Zweitens: Rabattverträge bringen den Krankenkassen vielleicht
kurzfristig Geld. Mittelfristig zerstören ruinöse Preise die
Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Generikaindustrie. Am
Ende sind alle Verlierer: Patienten, Krankenkassen, Ärzte, Apotheker
und Industrie. Allein 2009 haben Generika die Gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) zu Listenpreisen, also ohne Rabattverträge,
um rund 8 Milliarden Euro entlastet. Das sind 0,8 Beitragssatzpunkte.
In der aktuellen Situation verstehe ich die Intention der
Bundesregierung zu sparen. Aber bitte nicht nach dem Motto: Wir
müssen sparen, koste es, was es wolle.

Die Generikaindustrie hat bereits reagiert. Personalabbau und
Produktionsverlagerungen sind schon erfolgt oder stehen ins Haus.
Kleine und mittlere Unternehmen sind in ihrer Existenz gefährdet. Der
durch Rabattverträge verursachte Wettbewerb fokussiert allein auf den
Preis, versorgungsrelevante qualitative Aspekte bleiben auf der
Strecke. Nur ein leistungsfähiger Generikamarkt und -wettbewerb
sichert den Innovationsdruck auf die forschenden
Arzneimittelhersteller.

Wenn der Minister glaubt, dass er unter den Bedingungen des
Vergaberechts einen fairen Wettbewerb zwischen Generikaindustrie und
Krankenkassen herstellen kann, glaubt er an die Quadratur des
Kreises."

http://www.progenerika.de/de/presse.html

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner
Tel. 030-81616090
E-Mail: info@progenerika.de


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