(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Landrat-Direktwahl scheitert in vier Brandenburger Kreisen Demokratie wagen?

Geschrieben am 24-01-2010

Cottbus (ots) - Ein Wahlslogan von Willy Brandt schaffte es Ende
der 60er-Jahre, die damals noch junge Bundesrepublik aufzurütteln.
"Mehr Demokratie wagen" forderte der Sozialdemokrat von einer
Gesellschaft, die nach Jahren der Diktatur und der langen
Regentschaft Konrad Adenauers in Agonie erstarrt war. "Mehr
Demokratie" war auch der Anspruch jener Politiker, die in den
vergangenen Jahrzehnten die Direktwahl der Landräte einforderten und
einführten. Als vorletztes Bundesland ist nun auch Brandenburg dieser
Forderung gefolgt - und damit ziemlich grandios gescheitert. In einem
einzigen Landkreis schaffte es ein Kandidat, die nötigen Stimmen von
mindestens 15 Prozent aller Wahlberechtigten auf sich zu vereinigen.
In vier weiteren Kreisen scheiterten die Kandidaten an der
15-Prozent-Hürde.
Eine Überraschung? Nein. Die Erfahrungen anderer Bundesländer zeigen,
wie mühsam es ist, Menschen für die Wahl von Landräten zu
mobilisieren. Schleswig-Holstein hat deshalb bereits das
Direktwahlprinzip aufgegeben. Und auch in Sachsen, wo die Wahlen der
Kreis-chefs an andere Urnengänge gekoppelt waren, rutschte die
Beteiligung bis auf 25 Prozent.
Was sagen uns diese Zahlen? Haben die Menschen keine Lust mehr auf
Demokratie? Sind sie zu faul, war der Termin ungünstig oder das
Wetter zu schlecht?
Oder haben die Parteien in ihrer von strategischem Kalkül bestimmten
Gedankenwelt überschätzt, welches Gewicht einem Kreischef zuzumessen
ist? Die Kandidaten und ihre Parteien haben vielleicht eine Wahl
verloren. Die Demokratie wird dadurch keinen Schaden nehmen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

248075

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Der Weg von der Grünen Woche ins Supermarktregal Sahnehäubchen aus der Region Cottbus (ots) - Als der Spreewälder Heinz-Dieter Nieschke noch Brandenburgs Landesbauernchef war, gab es nach den Grünen Wochen der 1990er-Jahre immer wieder ein Klagelied: Qualitativ anerkannten Agrarprodukten aus dem Berliner Umland wurden auf dem Weg in die Supermarktregale nahezu unüberwindbare Hürden in den Weg gestellt. Eine als "Eintrittsgeld" verschriene Gebühr war zu entrichten, die Erzeuger und Veredler nicht aufbringen konnten. Und dann überstiegen die Mengen für eine bundesweite Belieferung der Handelsketten bei Weitem die mehr...

  • Rheinische Post: Drogenbeauftragte fordert deutlich härtere Strafen bei Verkauf von Alkohol an Jugendliche Düsseldorf (ots) - Kurz vor dem Höhepunkt des Karnevals hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), deutlich härtere Strafen gegen Händler gefordert, die Alkohol an Minderjährige verkaufen. "Wir müssen mehr darauf achten, dass der Bußgeldrahmen für Händler stärker ausgeschöpft wird", sagte Dyckmans der "Rheinischen Post" (Montagausagabe). "Das ist kein Kavaliersdelikt", betonte sie. Da würden vielleicht 300 Euro als Bußgeld erhoben. "Die Obergrenze liegt aber bei 50 000 Euro." Im Kampf gegen das Komasaufen mehr...

  • Rheinische Post: Land NRW muss laut Kabinettsbericht 5,5 Milliarden Euro sparen Düsseldorf (ots) - Das Land Nordrhein-Westfalen muss von 2014 bis 2020 dauerhaft 5,5 Milliarden Euro einsparen, um 2020 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Das geht aus dem ersten Nachhaltigkeitsbericht von Landesfinanzminister Helmut Linssen (CDU) hervor, den das Kabinett soeben verabschiedet hat und der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe) vorliegt. Nach der im Grundgesetz vorgeschriebenen Schuldenbremse dürfen Länder ab 2020 keine Defizite mehr aufweisen. Das ist nur zu erreichen, wenn mehr...

  • LVZ: Sachsen ist bundesweit Spitze bei Forschungsausgaben Leipzig (ots) - Sachsen liegt bundesweit an der Spitze bei den staatlichen Forschungsausgaben. "Das Jahr 2009 war ein Rekordjahr mit insgesamt 438 geförderten Technologieprojekten. Wir haben 127,5 Millionen Euro bewilligt und liegen damit bundesweit an der Spitze", sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Auch im Jahr 2010 soll die Förderung auf ähnlich hohem Niveau fortgeführt werden. Der Freistaat wolle gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten innovative mehr...

  • Kölnische Rundschau: zu Lafontaine Köln (ots) - Neben dem Mitgefühl für den kranken Oskar Lafontaine herrschten gestern zwei Formen der Reaktion auf seinen Rückzug aus der Bundespolitik vor: Erstens wissen Freund und Feind, dass die Linkspartei ohne ihn ein reines Ost-Phänomen wäre. Zweitens erwarten linke SPD-Leute ebenso wie externe Beobachter, dass rot-rot-grüne Bündnisse im Westen ohne ihn einfacher werden. Beide Aussagen sind für sich genommen trivial. Ihre Verbindung aber führt zu einer alles andere als trivialen Frage: Was wird das für eine Partei sein, die Linke mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht