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Agrargipfel im Bonsai Format- WWF: Treffen ist zur überflüssigen Messefolklore verkommen

Geschrieben am 16-01-2010

Berlin (ots) - Vertreter von über 50 Regierungen sind
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigners Einladung zum 2.
Agrarministergipfel nach Berlin gefolgt. Sie diskutierten die Rolle
der Landwirtschaft bei der Sicherung der Ernährungssicherheit und dem
Schutz des Klimas. "Mehr als warme Worte kamen bei dem Treffen jedoch
nicht heraus", so die Einschätzung von Matthias Meißner,
Agrarreferent des WWF Deutschland. Die Abschlusserklärung sei eine
Ansammlung von schwachen Formulierungen. Handlungsempfehlungen und
Zielvorgaben suche man vergeblich. Die Minister konstatierten, dass
die Branche stark unter dem Klimawandel zu leiden habe, aber sie
bekannten sich nicht zu einem konkreten Klimaschutzprogramm. Der WWF
betont: "weltweit gehen mindestens 14 Prozent des
Treibhausgasausstoßes direkt auf das Konto der Landwirtschaft. Hinzu
kommen Emissionen, die durch die Umwandlung von Wäldern zu Ackerland
freigesetzt werden." Hier bestehe dringender Handlungsbedarf. Leider
wehre sich die Branche nach wie vor gegen konkrete
Klimaschutzvorgaben. Klare Worte zur Umsetzung seien die Minister bei
dem Treffen in Berlin schuldig geblieben. Viele wichtige
Themenbereiche, wie der Schutz der weltweiten Biologischen Vielfalt;
der Schutz von natürlichen Ressourcen und Konsumveränderungen fehlten
im Papier gänzlich.

"Das vollmundig zum Agrargipfel deklarierte Treffen ist erneut zur
überflüssigen Messefolklore zur Grünen Woche verkommen", so Matthias
Meißner. Es werde höchste Zeit, dass das Bundesministerium für
Ernäh-rung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) seine
Hausaufgaben erledige. Dazu gehöre es, die Neuausrichtung der
Gemeinsamen Agrarpolitik im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft
voranzu-treiben. Leider ließen die der jüngsten Äußerungen von
Ministerin Ilse Aigner zur Klimarelevanz der Landwirtschaft kein
Umdenken erkennen. Die vom BMELV angestrebte Führungsrolle
Deutschlands werde nur umsetzbar sein, wenn BMZ und BMELV gemeinsam
ihre Politik das Thema Sicherung der Welternährung an konsequenten
Nachhaltigkeitskriterien ausrichten und die schwächelnden UN-Prozesse
neu beleben.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Matthias Meißner, Fachbereich Agrarpolitik, mobil: 0162 291 44 89;
Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30-30 87 42 12
E-Mail: ehlers@wwf.de


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