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WAZ: Steinmeiers Schachzug - Kommentar von Walter Bau

Geschrieben am 15-01-2010

Essen (ots) - Auf diese Chance hat die SPD lange gewartet. Seit
die Linkspartei auf dem politischen Parkett auftauchte, hat sie die
Sozialdemokraten vor sich her getrieben und die Genossen vor eine
Zerreisprobe gestellt. Nun bietet der schmutzige Machtkampf um Gysi,
Bartsch und Lafontaine den Genossen die lang ersehnte Möglichkeit, im
linken Lager wieder die Oberhand zu gewinnen.
Mit seinem Angebot an den entmachteten Linken-Geschäftsführer
Bartsch, zur SPD zu wechseln, zielt Frank-Walter Steinmeier nicht
allein auf eine flotte Schlagzeile. Die Sozialdemokraten haben der
Linkspartei einen dramatischen Aderlass bei Wählern und Mitgliedern
zu verdanken. Der veritable Krach bei der Konkurrenz nährt jetzt
offenbar die Hoffnung, die in Scharen zur Linken abgewanderten
Gewerkschafter und Sozialdemokraten zurückzuholen.
Steinmeiers Übertritt-Offerte an Bartsch könnte sich als kluger
Schachzug erweisen. Denn längst ist bei so manchem zur Linkspartei
gewechselten Ex-SPDler die anfängliche Euphorie angesichts zahlloser
Intrigen in der Linken, einer schier endlosen Reihe von
Stasi-Enthüllungen in der PDS-Folgepartei sowie irrwitziger
Wahlversprechen in Ernüchterung umgeschlagen.
Und wenn die SPD nebenbei dem Ex-Chef Lafontaine eins auswischen
kann, wird das zusätzlich für Freude sorgen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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